Wirtschaftsjunioren heißen am 31.05. Wirtschaftsjunior:innen

Eins steht fest: Wirtschaftsjunior:innen sind unter 40 Jahre alt. Darüber hinaus sind sie vielfältig – und wollen das auch nach außen zeigen! Also werden die Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) am 31. Mai 2022 ihren Namen im Schriftzug ihres Logos in Wirtschaftsjunior:innen Deutschland ändern. Anlässlich des zehnten Deutschen Diversity-Day (DDT) wird die Wort-Bild-Marke der WJD außerdem auf allen Online-Kanälen in Regenbogenfarben zu sehen sein.

Das größte Netzwerk junger Unternehmer:innen und Führungskräfte unter 40 Jahren in Deutschland setzt sich für mehr Gleichberechtigung in der Wirtschaft ein und unterzeichnete 2021 die Charta der Vielfalt. Mit ihrer Aktion am Diversity Tag möchten die Wirtschaftsjunior:innen eine interne Debatte anstoßen und jungen Unternehmer:innen aller Couleur signalisieren: Ihr seid herzlich willkommen!

Denn obwohl zahlreiche engagierte Frauen den Verband aktiv mitgestalten, ist hier noch Luft nach oben. Noch immer sind mehr als zwei Drittel der WJ-Mitglieder männlich. Demgegenüber erfolgten etwa 38 Prozent aller Unter­nehmensgründungen in Deutschland 2020 durch Frauen.

„Der Name der Wirtschaftsjunioren ist eine historisch gewachsene Marke“, sagt die WJD-Vorsitzende Denise Schurzmann anlässlich der Aktion zum DDT 2022. „Doch uns ist klar: Unsere Sprache beeinflusst unsere Wahrnehmung. Daher gehen wir bewusst diesen Schritt der Logo- und Namensänderung zum Diversity-Tag.“ Die Logoänderung gilt zunächst einmalig für den 31.05.2022. Schurzmann möchte mit der Aktion den verbandsinternen Diskurs zur inklusiven Sprache befeuern.

Benachteiligungen müssen beendet werden

Für eine nachhaltige Förderung junger Unternehmer:innen in Deutschland ist unsere Sprache für die WJD-Vorsitzende und Unternehmerin Schurzmann nur ein Baustein von vielen weiteren. „Bei Frauen werden Kinder als Karrierehindernis wahrgenommen, bei Männern nicht“, stellt sie fest. „Das hat eine Befragung unter mehr als 1.000 Mitgliedern unseres Verbandes im November 2021 gezeigt.“

Grund für diese Wahrnehmung sind für Schurzmann nicht allein tradierte Geschlechterrollen. „Selbstständige Frauen müssen aus finanziellen Gründen oft noch spät in der Schwangerschaft und kurz nach der Geburt weiterarbeiten. Können sie aus medizinischen Gründen nicht mehr arbeiten, so geraten sie schlimmstenfalls unverschuldet in finanzielle Not oder gar in Insolvenz“, kritisiert Schurzmann.

Die Wirtschaftsjunior:innen setzen sich für einen Schutz bei Arbeitsausfällen während oder nach der Schwangerschaft und die Bereitstellung von Betreuungsplätzen für Kinder im Kita- wie auch im Schulalter ein. „Auch selbstständigen Frauen muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht werden“, fordert Schurzmann. „Andernfalls laufen wir als Gesellschaft Gefahr, unseren großen Talentpool junger Unternehmerinnen ohne Not drastisch zu beschränken.“

Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gelte es für alle marginalisierten Gruppen nachhaltig zu verbessern. Mit Inklusion könne dem Fachkräfte- und Gründungsmangel entgegengewirkt werden, sagt die WJD-Vorsitzende Schurzmann: „Soziale Aufsteiger:innen, Einwander:innen und andere Minderheitengruppen bieten wertvolles Innovationspotential für die Wirtschaft.“ Ihnen allen möchten die Wirtschaftsjunior:innen mit ihrer Logoänderung am DDT eine Lobby und Bühne geben.

Zum Deutschen Diversity-Tag 2022 setzen die Wirtschaftsjunior:innen auch ihre Jahreskampagne #UnternehmenVielfalt fort. Wie sehen junge Unternehmer:innen Diversität im Jahr 2022 und wie lässt sich Vielfalt in der Wirtschaft fördern? Mehr Informationen dazu gibt es auf der Kampagnenseite