Ausbildungs-Ass: Das sind Deutschlands beste Ausbildungsbetriebe
Probieren geht über Studieren – das sagen immer weniger junge Menschen. 2021 waren in Deutschland so viele Lehrstelle unbesetzt wie nie zuvor. Um den Trend umzukehren, braucht es clevere Lösungen. Die besten von ihnen wurden am Freitag im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin mit dem „Ausbildungs-Ass“-Preis auszeichnet.
Die Wirtschaftsjunioren küren mit dem Preis jedes Jahr die kreativsten Ausbildungskonzepte Deutschlands, gemeinsam mit der Inter Versicherungsgruppe, den Junioren des Handwerks und dem Handwerk Magazin. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. In Berlin wurden neben den „Ausbildungs-Assen“ 2022 auch die besten Betriebe 2021 und 2020 ausgezeichnet, deren Preisverleihung Corona-bedingt ausgefallen war. Die Preisträgerinnen und Preisträger des „Ausbildungs-Ass“ engagieren sich auf vielfältige Weise für die Fachkräfte von morgen:
Digitalisierung der Ausbildung & neue Zielgruppenansprache: Das Bauunternehmen Eiffage Infra-Nordwest aus Wallenhorst passt sich an die nächste Generation an und hat eine eigene E-Learning-Plattform aufgesetzt, auf der Azubis Lernvideos abrufen und auch selbst erstellen können. Der Betrieb ist Gewinner des „Ausbildungs-Ass“ 2022 der Kategorie Industrie/Handel/Dienstleistungen.
Verbesserung des Images des Karrierewegs Ausbildung: Die Schreinerei Wirth-Bucher aus Bad Waldsee lernt ihre Azubis nicht nur fachlich an, sondern schult ihren Nachwuchs auch als Ausbildungsbotschafter und macht sie so zu Multiplikatoren für die Gewinnung weiterer Fachkräfte. Die Schreinerei ist Gewinnerin des „Ausbildungs-Ass“ 2022 der Kategorie Handwerk.
Förderung von Inklusion marginalisierter Gruppen: Die Holzmanufaktur Harsewinkel e.V. bildet junge Menschen mit Förderbedarf für den ersten Arbeitsmarkt aus, die nach der Schule aber keinen Rechtsanspruch auf einen Arbeitsplatz in einer Werkstatt für behinderte Menschen haben. Der Verein ist Gewinner des „Ausbildungs-Ass“ 2020 der Kategorie Ausbildungsinitiativen.
„Mehr Digitalisierung, mehr Inklusion und mehr Werbung für das duale System: So kann uns die Trendwende gelingen“, sagte die Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschland, Denise Schurzmann, anlässlich der Preisverleihung. „Die heute ausgezeichneten Betriebe leisten einen essenziellen Beitrag für das deutsche Ausbildungssystem. Klar ist aber auch: Ohne signifikante Verbesserungen bei der Zuwanderung ist der Fachkräftemangel nicht zu kompensieren“, so Schurzmann, selbst Geschäftsführerin eines ausbildenden mittelständischen Industriebetriebs.
Der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung und parlamentarische Staatssekretär im Bundeministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner, sagte im Rahmen der Veranstaltung im Haus der Deutschen Wirtschaft:
„Der Einsatz für eine qualitativ hochwertige Begleitung junger Menschen auf dem Weg der dualen Ausbildung ist eine win-win-Situation für Unternehmen und Auszubildende, denn beide Seiten profitieren von der praxisnahen Ausbildung. Die heute vorgestellten Beispiele werden hoffentlich noch mehr Betriebe motivieren, sich für eine gute und praxisnahe Ausbildung zu engagieren. Um dieses Engagement zu unterstützen, haben wir sehr gerne als Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Schirmherrschaft über das AusbildungsAss übernommen.“
Die Wirtschaftsjunioren Deutschland haben bereits im Herbst 2022 einen Fünf-Punkte-Plan gegen den Fachkräftemangel veröffentlicht, der hier heruntergeladen werden kann.