Das Jahr der internationalen Chancen
An der Spitze von JCI Germany steht in diesem Jahr Michèle Praum als JCI Germany National President. Gemeinsam mit ihrem Deputy Sebastian Nieland haben wir sie zum Antrittsinterview getroffen.
Interview von Kristina Kastner
Liebe Michèle, lieber Sebastian, wir haben Anfang Februar. Wo seid Ihr denn dieses Jahr schon überall gewesen?
Michèle: Das erste besondere Highlight war für mich die Senatorenehrung von Alessa Blum bei den WJ Frankfurt. Dann war ich zu Besuch bei JCI Brüssel und – natürlich! – das European Presidents Meeting in Monaco, zu dem Sebastian und ich zusammen gereist sind. Jedes Jahr beim EPM tritt ein neues JCI-Board die Arbeit an. Es ist also der Jahresauftakt, bei dem sich die National Presidents kennenlernen können und ein bisschen aufeinander einstimmen können. Und auch die Deputies lernen sich kennen und können schon Kontakte knüpfen fürs nächste Jahr, was auch eine gewisse Kontinuität in der Arbeit ermöglicht – das ist ja bei „one year to lead“ oft gar nicht so einfach. Außerdem war toll, dass der Weltpräsident da war – wir haben ja dieses Jahr einen europäischen Weltpräsidenten, Viktor Ómarsson aus Island.
Sebastian: Das EPM in Monaco war wirklich toll! Parallel habe ich ein bisschen versucht, den Livestream vom Kreissprecher:innentreffen in Berlin zu verfolgen. Das EPM ist ja ein bisschen wie das Kreissprecher:innentreffen, bloß auf europäischer Ebene. Wir hatten einen eigenen Workshop für die Deputies, was ja die stellvertretenden Nationalpräsidenten sind, und ich habe tatsächlich ein paar Leute getroffen, die ich schon kannte! Vor allem über Raül Gil, den Deputy von JCI Katalonia, habe ich mich gefreut – mit dem war ich schon auf der German Academy 2020.
Was erwartet Euch noch dieses Jahr? Habt Ihr schon potenzielle Highlights ausgemacht?
Michèle: Das sind zu viele, um sie alle zu nennen! (lacht) Ich habe mir ein Jahresziel gesetzt, nämlich 100 oder mehr First-timer, also neue Konferenzteilnehmer, zu aktivieren. Das möchte ich auch gerne mit einem German Slam unterstützen.
Ganz besonders in diesem Jahr sind ja die zwei Konferenzen auf europäischem Boden: Nicht nur die Europakonferenz in Bukarest, sondern auch die Weltkonferenz in Zürich. Das ist wirklich eine einmalige Chance und ich würde mich freuen, wenn alle konferenzerfahrenen Juniorinnen und Junioren dabei helfen, Bedenken und Ängste bei potenziellen First-timern abzubauen. Man fährt ja nie allein auf eine Konferenz, sondern es gibt immer eine Delegation, Hilfe bei Reise- und Hotelbuchungen, bei den Tickets und eben auch beim Zurechtfinden auf dem internationalen Parkett. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich viele trauen und diese Chance wahrnehmen!
Sebastian: Unser gemeinsames Jahresziel, die 100+ First-timer zu schaffen, das wollen wir natürlich beide voranbringen. Für mich sind die Highlights dieses Jahr das EPM, die Europakonferenz und die Weltkonferenz und dann hoffe ich, dieses Jahr auf die JCI Academy fahren zu können – wenn ich das Auswahlverfahren bestehe. Die findet dieses Jahr in Shizuoka, Japan, statt. Und dann würde ich natürlich auch ein bisschen Zeit davor und danach einplanen. Das heißt, ich werde voraussichtlich drei Wochen lang Japan bereisen und dazwischen ein grandioses zehntägiges Training haben, mit allen Deputies der Welt. Aber ich freue mich natürlich auch auf die Landeskonferenzen, auf die Früko, auf die Buko.
Michèle: Ja! Und auf die Senatorenkonferenz!
Was sind inhaltlich Deine Pläne für dieses Jahr? Hast Du ein eigenes Jahresmotto?
Michèle: Also mein Motto lautet zusammen( )wachsen. Dabei geht es um das erneute Zusammenwachsen des Weltverbandes nach den coronabedingten Ausfällen vieler Events und andererseits aber auch um das Anknüpfen an den Gedanken des persönlichen Wachstums, der bei WJD ja schon lange gelebt wird. Der neue Fokus von JCI auf Leadership Development bietet jetzt die Gelegenheit, diesen WJ-Spirit über JCI weltweit zu verknüpfen.
Internationaler Austausch ist ja einer unserer USPs als Verband. Für mich bietet die Begegnung mit anderen Kulturen und Denkweisen für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und der eigenen Skills einen unschätzbaren Mehrwert. Ich habe davon persönlich schon sehr profitiert und möchte das gerne weitergeben. Außerdem: Nichts baut Vorurteile schneller ab, als wenn du auf einem Global Village ins Gespräch mit Menschen aus aller Welt kommst.
Wie schafft Ihr es, all die Reisen und Termine mit Eurem Beruf und dem Privatleben zu vereinbaren?
Michèle: Ganz ehrlich, oft mehr schlecht als recht. Ich bin ja, wie viele Leserinnen und Leser wahrscheinlich schon wissen, nicht selbstständig, sondern eben Angestellte. Mein Arbeitgeber unterstützt mich in vielen Belangen und dennoch reichen die Urlaubstage schlicht nicht aus. Ich habe in diesem Jahr zusätzliche unbezahlte Urlaubstage. Mein großes Glück ist, dass mein Partner selbst JayCee ist und deshalb ein großes Verständnis für die Anforderungen des Amtes hat und mich dabei auch unterstützt. Aber in vielen Phasen kommt natürlich ganz klar die Familie zu kurz.
Sebastian: Ich arbeite grundsätzlich ziemlich strukturiert und versuche, zumindest die Termine immer sehr gut durchzuplanen. Mein Jahr ist komplett durchgetaktet. Bei mir ist es ähnlich wie bei Michèle, ich bin angestellt in einem Softwareunternehmen. Das erlaubt mir zumindest, dass ich von überall arbeiten kann, wo und wann ich möchte. Aber wenn ich in der General Assembly sitze, kann ich natürlich nicht nebenbei Daily Business machen.
Zum Abschluss ein Satz zum Vervollständigen. JCI ist die beste Möglichkeit, um…
Michèle: …sich selbst sehr schnell zu entwickeln, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben und damit eine bessere Führungskraft zu werden.
Sebastian: …den Mitgliedern einen internationalen Mehrwert zu bieten, den Verband und sich persönlich weiterzuentwickeln.
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