Das Gefühl vom Runge-Geist
An deutschen Schulen lernen die Kinder eher, ein Gedicht aus der Romantik bis ins kleinste Detail zu interpretieren als den Umgang mit Steuern oder, wie es sich anfühlt, ein Unternehmen zu gründen.
von Stefan Specht
Was wie eine Stammtischparole klingt, ist für die meisten Schüler leider die Realität. Die Wirtschaftsjunioren in Deutschland haben sich vor 15 Jahren entschlossen, diesen Umstand zu ändern und riefen „Wirtschaftswissen im Wettbewerb“ (w³) ins Leben. Sieger der diesjährigen Auflage ist Constantin Hoppe aus Hohen Neuendorf in Oberhavel (Land Brandenburg). Für den 15-Jährigen kommt sein Sieg gänzlich überraschend.
Denn mit dem Thema Wirtschaft beschäftigt sich der Gymnasiast eigentlich nur am Rande. Er erzählt: „Ich mag allgemein die deutsche Sprache und speziell die Themen Politik und Geschichte. Wirtschaft gehört da irgendwie mit dazu. Ich würde das Thema aber nicht zu meinem Spezialgebiet zählen.“ Dass er sich dennoch gegen rund 20.000 andere Schüler bei diesem Wirtschaftswissenstest durchsetzen konnte, erklärt er sich mit seinem großen Allgemeinwissen und dem Interesse an aktuellen Themen. […]
Die Wirtschaftsjunioren Oberhavel sind naturgemäß stolz, dass der Bundessieger aus ihrem Gebiet kommt. „Mit Constantin Hoppe hat es aus meiner Sicht genau den Richtigen getroffen“, sagt Jenny Fulde, Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren Oberhavel. Das Besondere: Im vergangenen Jahr waren sie selbst Gastgeber für das Finale dieses Wettbewerbs. „Wir konnten schon sehen, dass unser Kreissieger auch eine Chance auf den Bundessieg hat. Denn als ich der Lehrerin sagte, dass er gewonnen hat, war sie nicht verwundert, sondern meinte, dass er in diesem Jahr ein richtiger Überflieger ist. Bei der Siegerehrung habe ich ihn dann kennengelernt, und er machte einen sehr sympathischen Eindruck.“
Constantin Hoppe verbrachte seine ersten Schuljahre auf einer privaten Grundschule. „Die kleinen Klassen mit 15 Schülerinnen und Schülern waren zum Lernen ideal“, sagt der Hohen Neuendorfer. Bei der Wahl des Gymnasiums hatte er anschließend die Qual der Wahl. Das Rennen machte schließlich das F.-F.-Runge-Gymnasium in Oranienburg. Den Ausschlag für diese Einrichtung gab das bilinguale Angebot. Jeweils zwei reguläre Fächer werden auf Englisch unterrichtet. Daneben stehen die Fremdsprachen Französisch und Latein auf dem Stundenplan von Constantin Hoppe.
Mit der Wahl seiner Schule ist der 15-Jährige sehr glücklich. „Das ist eine modern eingerichteter Bildungsort mit vielen jungen, motivierten Lehrerinnen und Lehrern“, berichtet Constantin Hoppe. Immer wieder macht das Gefühl vom Runge-Geist die Runde, das die Schüler immer wieder zu besonderen Leistungen befähigt. […]
Den ganzen Artikel über Constantin und den besonderen Runge-Geist lest Ihr im IHK-Magazin für Berufsbildung POSITION, Ausgabe IV/2023 (erscheint im Oktober), und unter www.ihk-position.de.