Im Dialog für Europas Zukunft
von Tobias Hocke
In Brüssel, im pulsierenden Herzen Europas, fanden sich am 14. November zehn Wirtschaftsjunioren ein, um an einem einzigartigen Ereignis teilzunehmen. Sie waren Teil eines beeindruckenden Zusammentreffens von 639 Unternehmerinnen und Unternehmern aus 39 Ländern – dem Europäischen Parlament der Unternehmen. Hier, wo normalerweise Politik gemacht wird, schlug an diesem Tag das Herz der europäischen Wirtschaft.
Die Gespräche waren geprägt von Leidenschaft und dem gemeinsamen Anliegen, den europäischen Binnenmarkt weiterzuentwickeln. Dieser Markt ist nicht nur ein Wirtschaftsraum – er ist ein Raum voller Möglichkeiten, ein Netzwerk, das uns verbindet und stärkt. In den Diskussionen wurde deutlich, dass wir für einen schlagkräftigen Binnenmarkt eine neue Dynamik brauchen. Weg von starren Regelwerken hin zu flexiblen, grenzüberschreitenden Lösungen, die es uns ermöglichen, unsere Stärken zu bündeln und gemeinsam zu wachsen.
Der demografische Wandel stand im Zentrum lebhafter Debatten. Es ging um mehr als Zahlen und Statistiken – es ging um Menschen, um Chancen, um unsere Zukunft. Wie gewinnen und integrieren wir Fachkräfte in einer sich schnell verändernden Welt? Wie schaffen wir ein Europa, das offen und einladend ist, das Talente anzieht und integriert? Es wurde klar, dass hier europaweite Anstrengungen und kreative Lösungen gefragt sind.
Als ich vor dem Parlament über die Zukunft des europäischen Energiesystems sprach, wollte ich ein Bewusstsein für die Dringlichkeit und für das enorme Potenzial von Veränderung schaffen. Mein Plädoyer galt einem modernen, dezentralen, digitalen Stromnetz. Wir dürfen nicht Jahrzehnte verstreichen lassen, wie es bei der Transformation des Telekommunikationsnetzes von Vermittlungsstellen zu 5G der Fall war. Diese Herausforderung im europäischen Stromnetz müssen wir in diesem Jahrzehnt angehen! Dafür brauchen wir ein europäisches Rahmenwerk, das schnelles, zielgerichtetes und vor allem pragmatisches Handeln ermöglicht. Diese Vision eines agilen und zukunftsorientierten Energiesystems stieß auf große Resonanz und Unterstützung – ein Zeichen, dass wir bereit sind, die Energiewende gemeinsam zu gestalten.
Die Diskussion um das Lieferkettensorgfaltsgesetz brachte eine weitere wichtige Perspektive: Die der kleinen und mittleren Unternehmen. Ihre Stimmen sind ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, faire und praktikable Regelungen zu schaffen. Das Feedback von Anna Meusert, selbst eine erfahrene Unternehmerin, zeigte, wie wichtig es ist, Gesetze so zu gestalten, dass sie die Realität der KMUs widerspiegeln und unterstützen.
Zum Abschluss unseres Treffens stand ein wichtiger Appell: Die Europawahl am 9. Juni 2024. In einem Europa, das sich ständig verändert und vor neuen Herausforderungen steht, ist es notwendig, dass wir alle unsere Stimme erheben.
Dieser Tag in Brüssel war mehr als ein Treffen – es war ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft und ein Beweis dafür, dass die junge Wirtschaft bereit ist, Europas Zukunft aktiv mitzugestalten.