Strukturiert und strahlend
JCI Germany wird in diesem Jahr von Sandra Garn als National President und Carmen Mühlpforte als Deputy President angeführt. Wir haben die beiden getroffen, um über ihre neuen Aufgaben und ihre Ziele für 2020 zu sprechen.
Sandra, Du bist in diesem Jahr JCI Germany National President. Was ändert sich für Dich im Vergleich zum Jahr als Deputy?
Sandra: Der Verantwortungsbereich ändert sich. Jetzt trage ich die Hauptverantwortung, oder wie ich immer gern sage: Ich habe jetzt knapp 10.000 Schäfchen, auf die ich aufpassen darf, sobald sie ins Ausland fahren. Ich glaube das ist das, was sich vom Gefühl her am meisten ändert.
Was hast Du Dir vorgenommen für das Jahr? Hast Du ein Jahresthema?
Sandra: Wir haben kein eigenes Jahresthema, sondern arbeiten da ein Stück weit mit Sebastian und Jeannine an deren Thema. Für uns haben wir eigene Jahresziele: Wir wollen das Thema JCI hier bei uns in Deutschland einfach noch weiter transportieren. Jeder soll wissen, dass man, wenn man Wirtschaftsjunior ist, man auch gleichzeitig Mitglied bei JCI ist. Die anderen Ziele sind zum einen, dass wir mit großen Delegationen auf verschiedenen Veranstaltungen auftreten. Wir planen Aktionen in Dublin, wo in diesem Jahr die Europakonferenz stattfindet, oder auch in Yokohama. Zum anderen wollen wir im Bundesvorstand zum Beispiel mit dem Ressort Europa und die Welt einfach mehr Synergien heben und besser zusammenarbeiten.
Wie hast Du Dich auf die neue Aufgabe vorbereitet?
Sandra: Die Wirtschaftsjunioren und JCI haben mich vorbereitet. (lacht) Ich bin ja seit 2014 Mitglied und habe verschiedenste Stufen durchlaufen. Zum Beispiel war ich zwei Jahre Landesvorsitzende im Saarland. Im letzten Jahr war ich sehr viel unterwegs, etwa in Japan bei der Japan Academy – sozusagen dem Vorbereitungskurs für die angehenden National Presidents. Ich habe mich auch viel mit ehemaligen Bundesvorsitzenden und International Officers unterhalten und die ein oder andere Satzung gelesen.
Eure neuen Ämter bringen viele Reisen mit sich, auch interkontinental. Habt ihr eine besondere Taktik für lange Reisen?
Carmen: Also bei mir ist es nicht so schwierig, ich schlaf immer sofort ein. (lacht)
Sandra: Handy dabei, Ohrstöpsel rein, Filme runtergeladen und ich bin weg. Ich finde das total entspannt.
Carmen: Auf dem Hinweg trägt einen auch die Vorfreude. Und auf dem Rückweg ist man dann platt. Es ist auf jeden Fall ganz wichtig, danach Regenerationstage einzuplanen! Grundlegend für das Gelingen einer Reise ist eine gute Vorbereitung. Und da hast du dann eben auch die Herausforderung des Packens: Die Themen der Motto-Veranstaltungen am Abend werden oft erst eine Woche vorher bekannt gegeben. Da heißt es dann: Grünes Kleid für die Irland-Nacht, Matrosenkleid, um die ECC zu bewerben und weil ich aus dem Süden bin, muss ich auch noch ans Dirndl denken.
Man braucht anscheinend einen großen Kleiderschrank!
Carmen: Daran scheitert es bei mir eher weniger. (lacht) Aber wie bekommt man den großen Kleiderschrank in den kleinen Koffer, das ist die Frage!
Sandra: Und dann müssen die Gastgeschenke noch mit rein! (beide lachen)
Gibt es etwas, auf das Ihr Euch am meisten freut in diesem Jahr?
Sandra: Die die leuchtenden Augen von den Mitgliedern. Das ist meine Motivation. Wenn die ihre Angst überwunden haben, rausgegangen sind und am dritten Tag zu mir kommen und sagen: Danke. Das Leuchten in den Augen.
Carmen: Das kann ich komplett bestätigen. In meiner WJ-Laufbahn war es immer das Schönste, wenn mir jemand gesagt hat: Durch dich habe ich die Begeisterung für WJ entdeckt und jetzt fühle ich mich so inspiriert, dass ich mich auch engagieren möchte, ob jetzt im Kreissprecheramt oder auf eine andere Art.
Carmen, Du hast letztes Jahr beim Caucus gesagt: JCI ist das Herz und die Wirtschaftsjunioren sind der Kopf. Was meinst Du damit?
Carmen: Für mich bedeutet WJD: politische Kontakte, wirtschaftspolitische Themen – der Vernunftsteil. Der Teil ist unwahrscheinlich wichtig für unseren Verband, es gibt viele engagierte Projekte Richtung Unternehmertum, Unternehmensnachfolge, Ausbildung, Weiterbildung. Und JCI ist das Herz, weil gesellschaftspolitische und soziale Themen bei uns in den Kreisen durchweg eine große Rolle spielen. Ich glaube, es gibt keinen Kreis, der nicht mindestens ein soziales Projekt hat. Allen liegt etwas daran, als Unternehmer oder Führungskraft etwas zurückzugeben. Und diese Themen werden einfach mehr durch JCI abgedeckt. Natürlich ist JCI auch von Business und Leadership geprägt, aber im Kern geht es darum, wenn es einem gut geht, etwas Gutes zurückzugeben. Ich glaube, wir sind als Wirtschaftsjunioren auch deshalb so erfolgreich, weil bei uns beides Hand in Hand geht.
Zum Abschluss: Warum seid ihr beide das perfekte Team?
Carmen: Ich würde sagen, das ist ähnlich wie bei WJ und JCI: Sandra ist die strukturierte organisierte, geplante, die sich in der Satzung auskennt. Ich kann mich zu hundert Prozent auf sie verlassen. Und ich bin die, die das dann kanalisieren kann in empathische Emotionen.
Sandra: Ich bin jemand, der mit dem Kopf durch die Wand will und Carmen bewahrt mich vor größeren Verletzungen und bremst mich hin und wieder ein bisschen. Und sie strahlt! Ich hätte gerne ihre gute Laune.
Carmen: Das Wichtigste ist: Wir haben das gleiche Ziel, nämlich den Verband für unsere Mitglieder nach vorne zu bringen.
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