Ursachen der Entgeltlücke angehen
Zum Equal Pay Day am 18. März erklärt Kristine Lütke, Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren:
„Es ist im 21. Jahrhundert nicht hinnehmbar, dass Frauen und Männer für die gleiche Arbeit nicht das Gleiche verdienen. Anstatt um den Prozentsatz der Lohnlücke zu feilschen, sollten wir lieber die Ursachen angehen. Das sind vor allem die Berufswahl, die familiär bedingte Reduzierung der Arbeitszeit und das geringere Engagement von Frauen in Chefpositionen.
Als Unternehmerin kann ich nur alle Frauen dazu ermutigen, selbst die Zügel in die Hand zu nehmen. Wem der Angestelltenjob nicht genügend Flexibilität bietet, der kann auch selbst gründen. Als Unternehmerin bestimme ich nicht nur meinen eigenen Tagesablauf, sondern lege auch die Spielregeln der Lohnfindung fest.
Gleichzeitig muss der Gesetzgeber endlich erkennen, dass bestimmte gesetzliche Rahmenbedingungen das berufliche Engagement von Frauen behindern. Die Abschaffung des Ehegattensplittings und der beitragsfreien Mitversicherung würden uns viel mehr bringen als das bürokratische Entgelttransparenzgesetz. Denn lange berufliche Auszeiten schlagen sich später in der Entgeltlücke nieder.
Als Junge Wirtschaft setzen wir uns dafür ein, Jugendlichen die große Bandbreite an Berufen aufzuzeigen und sie für das Unternehmertum zu begeistern. Mädchen, die sich für eine Friseurlehre interessieren, kommen so vielleicht auf den Geschmack für einen technischen Beruf, der viel besser bezahlt ist. Mit mehr Frauen in gutbezahlten Branchen und Positionen schmilzt auch die Entgeltlücke.“