Der Vollblutgastronom
Barbesitzer mit 24
Andreas hatte neben einer Ausbildung als Verkäufer einige Jahre in Kneipen gejobbt, als ihm eine Bar zur Übernahme angeboten wurde. Da war er gerade 24. Freunde mahnten ihn, doch er ging das Risiko ein. „Schlechter als zu meiner Azubizeit hätte es mir finanziell auch in Privatinsolvenz nicht gehen können“, erzählt er. Zwar gab es anfangs auch mal „gruselige Nächte“ mit weniger als 50 Euro Umsatz, aber das Durchhaltevermögen zahlte sich aus. Heute betreibt Andreas mit seinem Mann die Bar und ein Restaurant, beides Institutionen in der Rostocker Szene. Es gab auch Rückschläge, etwa 2016 der gescheiterte Versuch, noch eine weitere Bar zu führen. Aber sein Optimismus und seine Lust auf Neues haben ihm als Geschäftsmann sonst immer geholfen und für stetige Weiterentwicklung gesorgt.
Vielfalt steckt für Andreas überall
Ob ausgewogenes Essen oder unterschiedliche Nachrichten-Quellen – Vielfalt steckt für Andreas in fast allem. Auch in seinen beiden Betrieben setzt er auf Diversität, bei ihm arbeiten 15 Menschen aus zehn Nationen, von Festangestellten bis zu studentischen Jobbern. „Das hat sich so ergeben“, sagt der Inhaber. „Für mich entscheidet, was ein Mensch kann und was er mitbringt – und nicht seine Herkunft oder Hautfarbe.“ Auch Sexualität war für ihn im Arbeitsleben lange nicht relevant. Inzwischen antwortet er ganz offen, wenn er darauf angesprochen wird. Andreas engagiert sich neben der Arbeit im Rostocker CSD-Verein, sitzt im Stadtteilparlament und ist Kreissprecher bei den Rostocker Wirtschaftsjunioren. Allein durch seine Person, erklärt er, lege er da den Schwerpunkt auf Diversität.