Hidden Champions

Von der Marktnische ins Rampenlicht

Mittelständische Unternehmen erobern in ihrer Branche die Weltspitze und leisten einen entscheidenden Beitrag zu Export und Wohlstand unseres Landes. Doch ihre herausragenden Erfolge bleiben oft von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt. Auf dieser Seite rücken wir deshalb Wirtschaftsjunior:innen ins Rampenlicht, die mit Know-how und Innovationskraft ihren Platz im globalen Wettbewerb behaupten. Dieses Mal mit dem Wirtschaftsjunior Marco Tenhaef von den WJ Ostwestfalen.

1. Was unterscheidet MIT von Mitbewerber:innen?
Bei MIT verstehen wir uns nicht nur als Lieferant, sondern als Prozesspartner. Unser Anspruch ist es, dem Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen echten Mehrwert zu bieten – vom ersten Engineering-Gedanken bis zum fertigen Produkt. Dabei schauen wir nicht nur auf das Produkt selbst, sondern auch auf alles drum herum: Wie hoch ist der Montageaufwand? Welche Lagerkapazitäten werden benötigt? Wie sieht der Transport aus? Was bedeutet das für den Platzbedarf vor Ort? In den letzten Jahren haben wir uns in mehreren Branchen ein tiefes Fachwissen aufgebaut – vor allem im Bereich der Mediensteuerung und förderung. Dieses Knowhow nutzen wir heute branchenübergreifend, um individuelle, aber dennoch skalier bare Lösungen zu entwickeln. Unsere Stärke liegt darin, Prozesse zu verstehen und technische Lösungen so zu denken, dass sie langfristig sinnvoll und wirtschaftlich sind. Das macht uns für viele Kunden zu einem echten Partner auf Augenhöhe.

2. Was ist aktuell die größte Herausforderung für Dein Unternehmen?
Wie für viele andere auch: der Fachkräfte mangel. Es wird zunehmend schwerer, gute Leute zu finden – insbesondere im technischen Bereich. Gleichzeitig wachsen die bürokratischen Anforderungen stetig. Für ein mittelständisches Familienunternehmen wie uns ist es eine echte Herausforderung, da mitzuhalten und trotzdem den Fokus auf das eigentliche Geschäft zu behalten. Der Aufwand, den wir betreiben müssen, um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, steht oft in keinem Verhältnis – das bindet Ressourcen und bremst Innovationskraft.

3. Welche Maßnahmen können zur Verbesserung beitragen?
Ich denke, es braucht wieder mehr Wertschätzung für den Mittelstand. Wir bilden aus, wir schaff en Arbeitsplätze, wir engagieren uns lokal. Trotzdem stehen wir oft im Schatten von Konzernen. Es braucht politische Rahmenbedingungen, die den Mittelstand entlasten und nicht zusätzlich belasten. Ein zweiter Punkt ist aus meiner Sicht die Sichtbarkeit und Attraktivität vieler Berufe. Handwerk, Technik, Industrie – das alles müsste wieder sichtbarer und, ja, vielleicht auch wieder etwas sexier werden. Es geht um echte Perspektiven, gerade für junge Menschen, die oft nicht sehen, was für Möglichkeiten in einem mittelständischen Betrieb stecken.

4. Welchen Wert hat das Un ter nehmen für Deine Region?
Wir sind ein Arbeitgeber mit rund 80 Mitarbeitenden – viele davon leben hier in der Region. Uns ist wichtig, etwas zurückzugeben. Deshalb schaff en wir Ausbildungsplätze, bieten Praktika an, machen beim Girls’ Day mit und öff nen regelmäßig unsere Türen für Schulklassen oder Kindergartengruppen. Darüber hinaus engagieren wir uns auch finanziell: mit Spenden für die Grundschule, den Kindergarten oder andere Einrichtungen in der Region. Ich bin hier aufgewachsen – und es ist für mich selbstverständlich, dass wir als Unternehmen auch ein Teil der Gesellschaft sind.

5. Welche Rolle spielen Netzwerke wie die Wirtschaftsjunioren für Deine per sön liche und unternehmerische Weiterentwicklung?
Für mich sind Netzwerke wichtige Sparringspartner. Es tut gut, mit anderen Unternehmer: innen im Austausch zu sein, voneinander zu lernen, andere Perspektiven einzunehmen. Auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Gerade im Mittelstand ist man oft sehr im eigenen Alltag gefangen. Da helfen Netz werke wie WJD, um neue Impulse zu bekommen, zu refl ektieren, sich weiterzu entwickeln – sowohl unternehmerisch als auch persönlich. Ich schätze diese Plattform sehr, weil sie off en, lebendig und praxisnah ist.

© MIT Moderne Industrietechnik

Steckbrief zum Unternehmen

Unternehmen: MIT Moderne Industrietechnik GmbH & Co. KG

Gründungsjahr: 1989

Industriezweig: Zulieferer für den Maschinen und Anlagenbau

Produkte: Entwicklung und Fertigung von Baugruppen und Systemlösungen für flüssige und gasförmige Medien + Handel von Industriearmaturen in den verschiedensten Branchen

Standorte: Vlotho-Exter (D) und Wuhan (CHN)

Anzahl ca. 80 (D) plus 30 (CHN)

Marco Tenhaef (35) ist Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing bei MIT Systemarmaturen – und Sohn des Gründers. Er führt das Familienunternehmen in zweiter Generation als Mitglied eines jungen vierköpfigen Führungsteams. Gemeinsam steuern sie das international tätige Unternehmen in die Zukunft – mit neuen Ideen, aber immer im Bewusstsein, wo das Unternehmen herkommt.

Hidden Champions Teil 4

Hier könnten Deine Antworten stehen.
Melde Dich bei Interesse bei unserer
Chefredakteurin Christina: jw@wjd.de.

Weiter Beiträge zum Thema