30 Jahre KHT: Dialog, Perspektiven, Verantwortung 

© WJD/Jana Legler

Im Oktober feierte der Know-how-Transfer (KHT) der Wirtschaftsjunioren Deutschland sein 30-jähriges Jubiläum. Seit drei Jahrzehnten bringt die Projektwoche junge Unternehmer:innen und Bundestagsabgeordnete zusammen und schafft einen bundesweit einmaligen Dialog zwischen Politik und junger Wirtschaft. 

Im Rahmen des KHTs begleiten die Teilnehmenden eine Woche lang Abgeordnete im parlamentarischen Alltag und erhalten direkte Einblicke in politische Entscheidungsprozesse. Gleichzeitig bringt die junge Wirtschaft ihre Perspektiven und Erfahrungen aus der Praxis ein. Aus einer Idee im Jahr 1994 ist so ein etabliertes Format entstanden, das Austausch fördert und politische Abläufe nachvollziehbar macht.  

Gerade im Jubiläumsjahr zeigt sich, wie wichtig dieser Dialog ist. Wirtschaftliche Unsicherheit, steigende Bürokratie und ein spürbarer Vertrauensverlust prägen den Alltag vieler junger Unternehmer:innen. Umso relevanter ist es, politische Prozesse transparent zu machen und Einblicke in die wirtschaftliche Realität zu geben. Der Know-how-Transfer bietet dafür seit 30 Jahren einen verlässlichen Rahmen.  

Neben der individuellen Begleitung der Abgeordneten bot auch das Rahmenprogramm einen Blick hinter die Kulissen des politischen Berlins. Beim Auftaktbriefing begrüßte Dirk Wiese, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, die Wirtschaftsjunior:innen. Zum festen Bestandteil der Woche gehörte erneut das traditionelle Kanzlerfoto, das in diesem Jahr erstmals mit Friedrich Merz stattfand.  

Zentrale Gespräche fanden mit Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, sowie mit Dennis Rohde, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, statt. Ergänzend dazu tauschten sich die Teilnehmenden mit den Jungen Gruppen der CDU/CSU-Fraktion, der SPD und von Bündnis 90/Die Grünen aus. Ausschussbesuche sowie 

Führungen im Bundesrat, im Bundeskanzleramt und im BMF rundeten das Programm ab. Inhaltlich stand der KHT 2025 im Zeichen des aktuellen Zukunftsbarometers der Wirtschaftsjunioren. Die Ergebnisse zeigen eine historisch pessimistische Stimmung: 77,3 Prozent der Befragten blicken skeptisch auf die kommenden zwei Jahre. Als größte Belastungen werden Bürokratie, steigende Lohnkosten und fehlende Verlässlichkeit in der Steuerpolitik genannt. Gleichzeitig bewerten 73,5 Prozent den technologischen Wandel positiv und verstehen sich als Treiber von Innovation – ein Gestaltungswille, der auch viele Gespräche während der Woche prägte. 

Der Abschlussabend brachte alle Teilnehmenden noch einmal zusammen. Zum Auftakt diskutierte WJD-Bundesvorsitzende Constance Kaysser mit Katharina Beck (Bündnis 90/Die Grünen) über die Zukunftsfähigkeit der Deutschen Wirtschaft, moderiert von Bundesgeschäftsführerin Ann-Catrin Gras. Beim anschließenden Netzwerken teilten die Wirtschaftsjunior:innen ihre Eindrücke aus den vergangenen Terminen und feierten den Abschluss der KHT-Woche. 

Nicht nur für die Wirtschaftsjunior:innen ist der KHT ein relevantes wie eindrucksvolles Format. Auch die teilnehmenden Bundestagsabgeordneten schätzen den offenen Austausch zu den Perspektiven junger Unternehmer:innen und hoben deren Bedeutung ausdrücklich hervor. So betonte Dr. Jonas Geissler (CSU): „Formate wie dieses zeigen, wie wichtig es ist, Perspektiven aus der Praxis frühzeitig in politische Entscheidungsprozesse einzubeziehen.“ Auch Fabian Gramling (CDU) würdigte den gegenseitigen Lerneffekt: „Für die Wirtschaftsjunioren ein Blick hinter die Kulissen des Parlaments – für mich ungefiltertes Feedback aus dem Mittelstand.“ 

Das Jubiläum hat gezeigt: Der Know-how-Transfer schafft Räume, die im politischen Alltag selten sind. Er bringt Menschen zusammen, die Verantwortung tragen – in Unternehmen wie im Parlament – und fördert ein Verständnis, das sonst schwer erreichbar ist. Nach 30 Jahren bleibt der KHT damit nicht nur ein Erfolgsprojekt, sondern ein unverzichtbares Instrument für konstruktiven Austausch und neue Impulse für Deutschlands Zukunftsfähigkeit. 

Im neuen politischen Positionspapier „Wegweisendes für die junge Wirtschaft“ geben Wirtschaftsjunior:innen Auskunft darüber, wie sie auf die kommenden zwei Jahre blicken und welche Impulse sie an die Politik geben.

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