Ein Neustart für alle

© WJD/ Mateo Wastrak

Ein Neustart für alle

Denise Schurzmann ist in diesem Jahr Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschland. Zusammen mit ihrem Stellvertreter, Tobias Hocke, hat sie uns verraten, was der Bundesvorstand in diesem Jahr vorhat. 

Liebe Denise, lieber Tobias, Euer Motto heißt „Re:Start Zukunft“. Was bedeutet das für Euch?

Denise: Wir möchten den Neustart vor allem der jungen Wirtschaft nach Corona gestalten und dabei den Fokus auf die Chancen und die Möglichkeiten legen, die so ein Neustart bietet. Wir wollen uns verstärkt in die politischen Prozesse einbringen, Gespräche mit der – jetzt schon nicht mehr ganz so neuen – Regierung führen, wir wollen der Stimme der jungen Wirtschaft Gehör verschaffen.

Wie wollen wir das tun? Natürlich mit den Meinungen der Mitglieder, die wir in Umfragen einholen. Wir wollen den Prozess, wie im Bundesvorstand politische Papiere erarbeitet werden, aus den einzelnen Ressorts rausholen und partizipativer machen.

Ein weiteres großes Thema ist die Stärkung der „Marke WJ“ und in dem Zuge natürlich auch der Neustart dessen, wie wir Mitgliedschaft bei den WJ leben – gerade in Punkto Digitalisierung und Online-Veranstaltungen kommt ein riesiger Wandel auf uns zu. Den wir natürlich mitgestalten wollen!

Tobias: Ich denke, es ist wahnsinnig wichtig, auch die Kreise ein Stück weit wieder aus diesem „Corona-Loch“ rauszuziehen. Es bringt meiner Meinung nach nichts, zu warten, bis alles vorbei ist. Diesen harten Cut „jetzt ist wieder alles wie früher“, den wird es nicht geben. Wenn man sich allein mal die Veranstaltungen anguckt: Natürlich ist Präsenz wichtig. Das sehen wir auch in den Umfragen immer wieder. Aber wenn wir uns mal eingestehen, dass es so ein Präsenz-only nicht mehr gibt und man eher sagt „hey, hybrid ist das neue Präsenz“, dann kann man ganz neue Formate entwickeln und die anderen anschließend an seinen Erfahrungen damit teilhaben lassen.

Denise, worauf freust Du Dich denn im Jahr 2022 am meisten?

Das erste Highlight, auf das ich mit meinem Team und mit der Bundesgeschäftsstelle hingearbeitet habe, war natürlich das Kreissprechertreffen und der Tag der jungen Wirtschaft! Das war wirklich ein großartiger Startschuss in dieses Jahr, das hätte ich mir besser kaum erhoffen können.

Eines meiner großen Herzensprojekte ist unsere Bundesvorstandstour, die wir planen. Ich möchte nicht nur den Bundesvorstand in die Kreise bringen, ich möchte bei der Gelegenheit auch Kreise miteinander vernetzen. Zum Beispiel könnten uns zwei Kreise gemeinsam einladen und dann ein kleines Programm zusammen auf die Beine stellen, uns in einem Spiel herausfordern zum Beispiel oder sich eine spaßige Challenge für uns ausdenken. Darauf freuen wir uns schon alle sehr.wir uns schon alle sehr!  

Tobias, was sind Deine Pläne für Dein Jahr als Stellvertreter?

Zum einen steht der Roll-out der Plattform an. Das wird der Moment sein, wo viele Mitglieder das erste Mal mit dieser ominösen Plattform in Berührung kommen… Das wird sich vor allem im neuen Mitgliederprofil und der Mitgliedersuche bemerkbar machen, die ganze Welt des Intranets. Wir machen das „as soon as possible“ und nehmen dann alle an die Hand und führen ganz in Ruhe in diese neue Welt mit all ihren Möglichkeiten ein. Wir wollen da ein Stück weit vom „Pull-Prinzip“ weg – also davon, dass man sich als Mitglied oder als Kreis selbst die Informationen holen und nutzen muss. Was wir wollen, ist ein „Push-Prinzip“: Mein Ziel ist, dass wir gezielt Kreise ansprechen und sagen: „Hey kennt Ihr unser Angebot hier- und dazu? Das könntet Ihr ja mal ausprobieren!“ Ich möchte das Thema Website bestmöglich an alle heranbringen.

Dann wird natürlich politische Arbeit mein Thema sein. Klar, auch ich wünsche mir einen Know-how-Transfer in Präsenz. Ob das möglich sein wird? Man wird sehen! Erstmal wollen wir zusehen, politisch sprechfähig zu sein. Deshalb machen wir Umfragen, deshalb haben Denise und ich so einen starken Fokus auf den Prozess der politischen Papiere und der Entwicklung unserer Standpunkte. Und wir müssen herausfinden, wie wir die Beteiligungsraten bei den Umfragen signifikant erhöhen können. Momentan bin ich damit nämlich nicht zufrieden. Das ist tatsächlich ein großes Herzensthema von mir, mich mit allen Beteiligten zusammenzusetzen und zu identifizieren: Wo müssen wir ran? Was müssen wir tun, um die Mitglieder intrinsisch abzuholen da mitzumachen?

Denise, Unternehmerin zu sein – was bedeutet das für Dich?

Unternehmerin zu sein ist jeden Tag wieder eine Herausforderung. Aber eine sehr, sehr schöne Herausforderung, die ich sehr gerne annehme! Ich finde, dass es sehr vielfältig ist und in gewisser Weise manchmal ein Spagat: Ich bin ja einerseits Motivatorin meiner Mitarbeiter, aber auch Krisenmanagerin, wenn irgendwo was anbrennt, aber auch Gesprächspartnerin – sei es für die Kunden, sei es für die Lieferanten, aber eben auch für die Mitarbeiter. Ja, es ist eine Herausforderung und ich glaube, als Unternehmerin oder als Unternehmer ist man viele Personen in einer und muss immer genau die aus der Schublade ziehen, die man gerade braucht. Das macht es ja aber auch spannend! Wenn ich es gut hinbekomme und mit meinen Mitarbeitern möglichst gut zusammenarbeite, dann ist das für mich einfach unglaublich schön und macht mir Spaß. Es treibt mich an.

Unternehmerin zu sein ist jeden Tag wieder eine Herausforderung.

Denise Schurzmann

Was uns noch interessiert: Wie seid Ihr als Team? Beschreibt mal den jeweils anderen in drei Worten.

Was uns noch interessiert: Wie seid Ihr als Team? Beschreibt mal den jeweils anderen in drei Worten.

Denise: Tobi ist für mich die Verlässlichkeit schlechthin. Der Typ Freund, der in jeder Lebenslage für einen erreichbar ist. Und man kann sich mit Tobi unheimlich gut austauschen und daran letztendlich auch wachsen.

Tobias: Mir fällt als erstes Powerfrau ein, dann Vollblutunternehmerin – weil Denise immer mit anpackt. Und Wirtschaftsjuniorin. Das klingt jetzt ein bisschen einfach, aber das ist ein Thema, das bei ihr in der DNA integriert ist.

Stimmt, Deine Eltern waren beide Wirtschaftsjunioren!

Denise: Ja, genau. Mein Papa war sogar stellvertretender Bundesvorsitzender 1994, Senator, sehr aktiv auch im Ausland. Meine Mama war bei uns im Kreis aktiv: Sie hat drei oder vier Konferenzen in unserem Heimatkreis Rosenheim geplant, und meine Tante war tatsächlich drei Jahre Landesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Bayern. Als meine Mama mir die goldene Nadel verliehen hat, hat sie meine Laudatio gehalten und erzählt, dass ich schon 1988, also bevor ich geboren wurde, mit auf der ersten Konferenz in Berlin ­dabei war. Ich habe fleißig im Bauch mitgetanzt und fand sie ziemlich cool, diese Konferenz. (lacht)