Jugend stärken: Virtuell zu Besuch im Betrieb
Der Aktionstag „Ein Tag Azubi“ ist auch in seiner pandemiebedingten digitalen Version ein voller Erfolg – vor allem dank engagierter Juniorinnen und Junioren,
Welcher Beruf macht mir Spaß? Was möchte ich mal werden und wie kann ich mich auf eine Ausbildungsstelle bewerben? Vor diesen und vielen weiteren Fragen stehen junge Menschen zum Ende ihrer Schullaufbahn und sind in dieser Zeit auf Helferinnen und Helfer angewiesen, die ihnen Rede und Antwort stehen können. Doch schon seit Beginn der Pandemie sind diese Angebote sehr erschwert. Diese Entwicklung zeigt sich bereits auf dem Ausbildungsmarkt, auf dem es in diesem April 190.000 Bewerberinnen und Bewerber gab, die noch keine Ausbildungsstelle finden konnten.
Um dieser Situation entgegenzuwirken hat das vom Bundefamilienministerium unterstützte Projekt „JUGEND STÄRKEN: Zukunft gestalten“ den digitalen Aktionstag „Ein Tag Azubi“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit den Wirtschaftsjunioren Mittelthüringen, der Plattform Pilotschulen.de und einem ehrenamtlichen Helferteam rund um Timea Neumann und Katrin Muhs fand der digitale Aktionstag am 10. Juni statt. In 36 Sessions konnten hunderte Jugendliche in den für sie passenden Ausbildungsberuf schnuppern und direkt an Azubis oder Mitarbeitende aus den Unternehmen Fragen stellen. 21 freiwillige Wirtschaftsjuniorinnen und Wirtschaftsjunioren aus zehn verschiedenen Landesverbänden übernahmen die Moderation der Videokonferenzen und verhalfen so zu einem vollen Erfolg des Summerspecials von „Ein Tag Azubi“.
Von der Polizei zum E-Commerce bis hin zur Gastronomie
Die deutschlandweit durchgeführte digitale Sommeredition ermöglichte es nicht nur, den Jugendlichen unterschiedlich große Unternehmen vom Einzelhändler bis hin zum Großkonzern vorzustellen, sondern auch die verschiedensten Ausbildungsberufe zu präsentieren. Über 20 verschiedene Berufe waren vertreten, neben der Immobilien- und Kfz-Branche gab es Berufe im E-Commerce Bereich, in der Logistik, in der Pflegebranche und Physiotherapie, aber auch bei der Polizei oder in der Gastronomie. So konnte jeder etwas Passendes finden.
Der Bereich der Chemieindustrie wurde von Katharina Gramckow von der Eurofins Food Testing GmbH gemeinsam mit ihrem Kollegen Andreas Kwasniok vorgestellt. Katharina ist 33 Jahre alt und lebt in Hamburg. Nach einer Ausbildung zur Industriekauffrau und einem Wirtschaftspsychologiestudium arbeitet sie nun als Referentin im Bereich Human Resources mit den Schwerpunkten Employer Branding und Mitarbeitendenbindung. Seit Anfang 2021 engagiert sich Katharina auch im Ausschuss Bildung bei den WJ Hamburg.
Katharina, du hast in diesem Sommer mit deinem Kollegen Andreas den Ausbildungsberuf des Chemielaboranten bei unserer Sonderedition des Aktionstages „Ein Tag Azubi“ vorgestellt. Wie bist du auf dem Aktionstag aufmerksam geworden?
Auf dieses tolle Event wurde ich tatsächlich durch die Wirtschaftsjunioren aufmerksam, die in Form eines kurzen Newsletters über den Aktionstag „Ein Tag Azubi“ informiert haben. Ich habe mich daraufhin mit dem Projektteam „Jugend stärken: Zukunft gestalten“ in Verbindung gesetzt und den Ablauf sowie Inhalte dieses Formats besprochen. Andreas und ich waren sofort begeistert und haben daher auch sehr schnell unsere Teilnahme zugesagt.
Was war Deine Motivation, am Aktionstag teilzunehmen?
In der aktuellen Zeit besteht für Schülerinnen und Schüler sowie Absolventinnen und Absolventen eine besondere Herausforderung, was die Zukunftsplanung für die Zeit nach der Schule angeht. Die meisten Präsenzmessen sind sowohl letztes als auch dieses Jahr ausgefallen und auch die Durchführung von Berufsinformationswochen in den Schulen ist nur teilweise und meist mit Einschränkungen möglich. Daher ist ein virtuelles Informationsevent wie „Ein Tag Azubi“ eine sehr hilfreiche Möglichkeit, sich über verschiedene Betriebe und Ausbildungen informieren zu können und wir haben diese Chance genutzt, in diesem Rahmen sowohl uns als Arbeitgeber als auch unsere Ausbildung vorzustellen.
Wie hat es dir gefallen?
Uns hat dieser Tag viel Spaß gemacht und wir haben uns sehr über die Chance gefreut, über dieses virtuelle Format viele Interessierte zu erreichen, um uns als Arbeitgeber sowie unsere Ausbildung zum Chemielaboraten vorstellen zu können. Sehr gern sind wir auch nächstes Mal wieder mit dabei!
Was sind die Vorteile am Aktionstag?
Generell finde ich einen persönlichen Austausch immer sehr wertvoll. In den aktuellen Zeiten ist dies jedoch nicht immer möglich – daher ist ein virtuelles Format die beste Möglichkeit, um den Informationsaustausch trotzdem noch stattfinden zu lassen und ist meiner Meinung nach in jedem Fall sinnvoller, als komplett auf Veranstaltungen zu verzichten. Natürlich bringt ein virtuelles Event auch immer ein bisschen Aufregung mit sich – funktioniert das Einwählen, klappt die Technik – und ist auch meist ein Stück unpersönlicher. Dafür lässt sich über ein virtuelles Format jedoch eine größere Reichweite nutzen und es steht für mich außer Frage, dass es in jedem Fall die bessere Alternative zu einem Nichtstattfinden ist. Auch bei Eurofins Food Testing Germany haben wir bereits seit letztem Jahr fast alle internen Trainings und Veranstaltungen auf ein virtuelles Format umgestellt und auch an vielen Berufs- und Karrieremessen online teilgenommen.
Vielen Dank für das Gespräch!