Eine Win-win-win-Situation

Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell – doch viele junge Menschen wissen wenig über ihre Chancen, während Unternehmen händeringend Nachwuchs suchen. Der bundesweite Aktionstag „Ein Tag Azubi“ bringt beide Seiten zusammen: Jugendliche erleben den Berufsalltag hautnah, Unternehmen lernen potenzielle Azubis kennen. Zudem bauen die organisierenden WJ- Kreise ihr Netzwerk in der eigenen Region aus und erreichen mögliche neue Mitglieder. Eine Win- win-win- Situation. 2025 geht der Aktionstag mit einer Neuerung in die nächste Runde. Die Wirtschaftsjunioren Samuel Rombach (WJ Regensburg) und Hannes Glatz (WJ Rostock) geben Einblicke, warum sich eine Beteiligung als Unternehmen bzw. Kreis lohnt.

„Wir wollen mit dem Aktionstag auch in diesem Jahr viele Jugendliche und Unternehmen erreichen“, sagt Sandra Fuchs, die als Ressortleiterin Arbeit, Bildung und Zukunft im Bundesvorstand das Projekt verantwortet. Um möglichst vielen Kreisen die Teilnahme zu ermöglichen, wird der Aktionstag 2025 auf eine Aktionswoche im November ausgeweitet. „Es gibt einen genauen Fahrplan für die WJ-Kreise, wie das Projekt abläuft und an dem sie sich orientieren können. Gleichzeitig bleibt genügend Gestaltungsspielraum für eigene Ideen“, so Sandra, die allen interessierten WJ-Kreisen Informationsveranstaltungen am 6. Mai und 16. Juli anbietet. Weitere Details folgen im Mitglieder- und Kreise-Newsletter und per E-Mail. Fragen dazu bitte an arbeitbildungzukunft@buvo.wjd.de.

„Man übernimmt gesellschaftlich Verantwortung!“

© Holger Riegel

Wirtschaftsjunior Samuel Rombach ist Geschäftsführer des Therapiezentrums
Rombach in Regensburg mit 24 Mitarbeitenden. Als gelernter Physiotherapeut hat er den elterlichen Betrieb 2023 gekauft und übernommen. 2024 war er erstmalig beim Aktionstag dabei.   

Junge Wirtschaft: Lieber Samuel, was gefällt Dir an dem Konzept?

Samuel: Ich musste nicht lange überlegen, ob wir teilnehmen oder nicht – das Konzept passt perfekt zu unserer Vision „Jeden Menschen stärken“. „Ein Tag Azubi“ ermöglicht jungen Menschen, mit Auszubildenden zusammenzukommen und authentische Einblicke in den Berufsalltag zu erhalten. Normalerweise ist eine Einschreibung an einer Schule für Ergo- oder Physiotherapie Voraussetzung, um in unserem interdisziplinären Therapiezentrum zu hospitieren. Dank des Aktionstags haben auch interessierte Jugendliche die Möglichkeit, diesen Einblick zu bekommen, bevor sie sich für eine Ausbildung entscheiden.

Haben sich Deine Erwartungen erfüllt, und wie war das Feedback?

Ja, absolut. Unser Teilnehmer Abdul war sehr offen und interessiert. Er fühlte sich wohl und fand den Beruf spannend. Gleichzeitig merkte er aber auch, dass es trotz seines sprachlich schon guten Niveaus nicht ganz reicht, um als Physiotherapeut arbeiten zu können. Schließlich ist ein Physiotherapeut immer noch ein Dienstleister, der die Probleme seiner Klient:innen genau verstehen muss. Solche Erfahrungen sind wertvoll, weil sie eine realistische Vorstellung vom Berufsalltag vermitteln. Das hilft jungen Menschen, eine Ausbildung zu wählen, die wirklich zu ihnen und ihren Fähigkeiten passt – und Unternehmen finden dadurch engagiertere und besser vorbereitete Azubis und Praktikant:innen.

Warum sollten andere Unternehmen mitmachen?

Mitmachen lohnt sich, weil der Aktionstag die Berufsorientierung verbessert und zur Fachkräftesicherung beiträgt. Wir Unternehmen können potenzielle Nachwuchskräfte kennenlernen und im besten Fall sogar zukünftige Azubis gewinnen. Darüber hinaus, und das freut mich am meisten, übernimmt man gesellschaftlich Verantwortung und leistet einen kleinen Beitrag zu Integration und Chancengleichheit. Wir konnten unserem Teilnehmer neue Perspektiven eröffnen – und das ist sehr viel wert!

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