Länder fordern nationale Finanzbildungsstrategie

Deutschland gehört zu den wenigen OECD-Ländern ohne nationale Finanzbildungsstrategie. Dabei sind wir Wirtschaftsjunioren überzeugt: Die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts hängt maßgeblich vom Finanz- und Wirtschaftsverständnis junger Menschen ab. Anfang 2025 forderte die Finanzministerkonferenz (FMK) die Bundesregierung einstimmig auf, diese Lücke zügig zu schließen. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung – aber weit genug?

Die an Schulen vermittelten ökonomischen Kompetenzen sind immer noch unzureichend. Dabei braucht es die frühzeitige Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Themen in Schulen, um Schüler:innen optimal auf den Eintritt ins Berufsleben vorzubereiten und ihnen Teilhabe zu ermöglichen.

Dass die Finanzminister:innen die Bedeutung einer nationalen Finanzbildungsstrategie anerkennen, begrüßen wir als Verband. Es bestärkt uns darin, weiterhin mit ( Finanz-)Bildungsprojekten und unserer politischen Arbeit am Thema dranzubleiben. Wir werden darauf einwirken, dass Finanzbildung sich nicht nur auf den Umgang mit Geld beschränken darf – und schon gar nicht nur auf die Ausgabenseite.

Junge Menschen müssen lernen, wie sie Verantwortung für ihr Einkommen übernehmen können: sei es durch eine gezielte berufliche Orientierung oder als Gründer: innen und Unternehmer:innen. Eine schulformübergreifende Einführung des Fachs „Wirtschaft“ zur Vermittlung grundlegender wirtschaftlicher und unternehmerischer Kompetenzen ist und bleibt eine zentrale Forderung auch in unserem neuen Grundsatzpapier „Junge Wirtschaft. Starke Zukunft“.

In dem Fach Wirtschaft, wie wir Wirtschaftsjunioren es vorschlagen, können die Schüler: innen neben finanziellem Wissen Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein und kreative Problemlösungsfähigkeiten entwickeln. Ein souveräner Umgang mit Fehlern und Misserfolgen ist dabei ebenso entscheidend. Selbst ohne spätere Unternehmensgründung oder Führungsrolle erlangen sie so essenzielle Schlüsselkompetenzen.