Vereinbarkeit als Grundstein für Teilhabe

Weit mehr als zwei Drittel der unter 40-Jährigen haben mindestens ein Kind. Statistisch sind die Wirtschaftsjunioren mit ihrem Altersschwerpunkt zwischen 30 und 40 Jahren darin enthalten. Trotzdem sieht man in unserem Verband und auch generell in öffentlichen Gremien, Verbänden und Co. wenige Kinder. Warum ist das so? 

von Malin Gerhards, Björn und Sandra Fuchs und Jessica Rumpf 

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Unsere Generation ist in einer Welt aufgewachsen, in der Kinder im Geschäfts- und Gesellschaftsleben eher wenig in Erscheinung treten. Erst im Laufe der letzten Jahre beginnt sich das langsam zu wandeln. In Partnerschaften, in denen beide Partner beruflich erfolgreich sind und sich zu ähnlichen Teilen um den Nachwuchs kümmern, oder im Haushalt Alleinerziehender, fällt die Trennung zwischen Beruf und Familie oft schwer. Faktoren wie Home-Office, flexible Arbeitszeiten oder neue Arbeitsraummodelle verstärken den Effekt der Vermischung weiter – und Kinder werden langsam wieder ganz normal. Sie gehören dazu, denn sie sind unsere Zukunft – auch im Wirtschaftskontext! 

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Die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist hochrelevant – und es gibt keine Patentlösung. Das beginnt bei besserer Kinderbetreuung oder der Verteilung der Elternzeit und der Berechnung des Elterngeldes. Doch wie so oft, steckt hinter dem Thema eine noch viel stärkere Mindset-Frage: Werden Kinder am Arbeitsplatz oder im Verband akzeptiert oder sogar begrüßt? Gibt es Mechanismen, die den Stress der Eltern abfedern und Hilfsangebote, die den Eltern weiterhelfen? Obwohl sich unsere Welt auch in diesem Bereich entwickelt, stehen junge Menschen heute oft immer noch vor der Frage: Karriere oder Kinder? Gerade für Selbstständige oder Unternehmer:innen, aber auch für motivierte Arbeitnehmende stellen Kinder oft noch eine außerordentliche Herausforderung dar. Für Eltern ist Vereinbarkeit eine grundlegende Bedingung für Teilhabe. 

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Vor diesem Hintergrund hat sich im letzten Jahr das WJ-Projekt „Working Parents“ gegründet, eine überregionale Austauschgruppe, die jeden Monat die Möglichkeit bietet, sich mit einem Thema rund um Familie & Beruf intensiver zu beschäftigen. Ziel ist es, jungen Eltern eine Plattform zu bieten, um sich zu unterschiedlichen Themen zu informieren, auszutauschen und sich gegenseitig dabei zu unterstützen, im Job und Ehrenamt aktiv zu bleiben. Hinter dem Projekt stehen Jessica Rumpf (WJ Gießen-Vogelsberg), Malin Gerhards (WJ Iserlohn) und Sandra Fuchs (Ortenau), alle drei selbst junge Mütter und Unternehmerinnen.  

Jeder Termin startet mit einem kurzen Impulsvortrag, oft mit Expert:innenunterstützung, dann gibt es Raum für Fragen und Austausch. Natürlich sind auch die Kinder bei den Treffen herzlich willkommen. Die nächsten Termine beschäftigen sich mit den Themen „Finanzielle Absicherung von Kindern“ und „Umgang mit erhöhtem Workload“. Die aktuellen Termine, Themen und Anmeldung findet Ihr unter: https://wj-ortenau.de/workingparents