Jung, klug, ausgezeichnet: Elaine Krippl siegt beim w3-Finale

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Ein Zufall, ein Fragebogen, ein Bundesfinale – und plötzlich darf sich Elaine Krippl Deutschlands schlaueste Schülerin im Bereich Wirtschaft nennen. Die w³- Siegerin wünscht sich für ihre Zukunft mehr Wirtschaftsbildung in der Schule und praxis orientierte Unternehmenseinblicke. Idealerweise in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsjunioren, die mit ihrem Wettbewerb bei den Schüler:innen Neugier für Wirtschaftsthemen wecken konnten.

Gleich dreimal in kurzer Zeit stand Elaine Krippl aus Magdeburg auf dem symbolischen Siegertreppchen. Mit ihren richtigen Antworten auf die Fragen von „Wirtschaftswissen im Wettbewerb“ (w³) der Wirtschaftsjunioren überzeugte sie klar, setzte sich gegen ihre Mitbewerber: innen auf Stadt-, Kreis und Bundesebene durch. Bei solchen Themenbereichen wie Globalisierung über Unternehmensführung, Politik bis zu Finanzen zeigte die Neuntklässlerin des Werner-von-Siemens-Gymnasium der Elbestadt, was in ihr steckt.

„Eigentlich war es ein Zufall, dass ich dabei war“, berichtet die Schülerin mit MINT-Schwerpunkt. „Eines Tages kam unsere Lehrerin mit einer Wirtschaftsjuniorin aus der Landeshauptstadt in den Sozialkundeunterricht unserer Klasse und überraschte uns mit den Fragebögen des Wettbewerbs“, ergänzt sie. Für eine tiefgründige Vorbereitung sei da keine Zeit gewesen. Danach ging es mit einigen Mitschüler:innen weiter zum Kreisfinale, an dem sich rund 300 Teilnehmende aus der Vorrunde beteiligten. Elaine belegte dort den ersten Platz und qualifizierte sich damit zum Bundesausscheid der neunten und zehnten Jahrgangsstufen, dessen Austragungsort die IHK Lippe zu Detmold war. Für den war die Vorbereitung deutlich gründlicher, zumal auch Kennnisse über die Region des Gastgebers gefragt waren. Und die Mühe lohnte sich. Mit knappem Vorsprung gelang es der Magdeburgerin den Sieg an die Elbe zu holen. Stolz sei sie gewesen, gerade als Mädchen sich gegen viele Jungen durch gesetzt zu haben. Auch der zweite Platz ging übrigens nach Sachsen-Anhalt an Alexander Lippert vom Fallstein Gymnasium Osterwieck. Beim Bundesfinale zählte nicht allein der Wettstreit der klügsten Köpfe, sondern bot auch eine Plattform, um Kontakte zu knüpfen. Eine Freundschaft mit einer Teilnehmerin aus Nürnberg sei so dort entstanden.

Die 30 Multiple-Choice-Fragen forderten alle jungen Leute. Zu jeder gab es mehrere, teilweise falsche oder nicht zutreffende Antworten, unter denen die jeweils korrekte angekreuzt werden musste. Elaine bewies Wissen und ein glückliches Händchen. Ihr großes Interesse an Politik und Wirtschaft half maßgeblich dabei. Deshalb fiel ihre Entscheidung beim Übergang von der Grundschule in eine weiterführende Bildungseinrichtung auch für das Werner- von-Siemens-Gymnasium. Es hat seinen Bildungsschwerpunkt bei den sogenannten MINT-Fächern, orientiert also schwerpunktmäßig in erster Linie auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. „Mein Mann und ich hatten unserer Tochter zu diesem Schritt geraten“, sagt die Mutter der Neuntklässlerin. Als ausgebildete Psychologen wüssten sie um den Wert einer gründlichen und vielfältigen Allgemeinbildung. Beide wirkten mit ihrem Interesse für solche Themen durchaus ansteckend. Gemeinsam sitzt die Familie oft abends um 20 Uhr vor dem Fernsehgerät, um die Tagesschau zu sehen. Zeitunglesen und Informationen aus dem Internet und dessen Onlineangebote ergänzen das eigentlich täglich. Viele Gleichaltrige zeigten sich bei grundlegenden Kenntnissen zu aktuellen Dingen eher zurückhaltend, bedauert Elaine. Daran ändere allein der Sozialkundeunterricht wenig. Der gehört bei ihr auf jeden Fall neben Ethik zu den Lieblings fächern, ohne dass die anderen vernachlässigt werden. Der Notendurchschnitt von rund 1,1 spricht eine deutliche Sprache.

Bei der Wahl des künftigen Berufs will sich die selbstbewusste junge Frau noch nicht festlegen. Etwas Zeit habe sie ja noch. Aber Journalistik oder Psychologie sind zwei Möglichkeiten, die mit im Focus stehen. Andererseits spielt Ernährungswissenschaften eine Rolle und vielleicht geht das Interesse auch in diese Richtung. Mehr Berufsinformation an der Schule und eine größere Zahl an Schulpraktika in Unternehmen könnten bei dieser Entscheidung helfen. Allerdings gebe es da zu wenig Offerten, bedauert die Elbestädterin. Allein wie man selbst ein Unternehmen gründet, die richtige Geschäftsidee findet, wo Chancen und Risiken bei einem solchen Schritt liegen oder wie das mit der Finanzierung konkret aussähe, wüssten Jugendliche oft zu wenig. Vielleicht wäre das ein dankbares Betätigungsfeld für die Wirtschaftsjunioren, die mit ihrem Wettbewerb die Neugier für solche Themenfeldern bereits geweckt hätten und den Impuls durchaus weiterverfolgen sollten. Diesen Gedanken teilt Elaines Mutter. „Fachspezifische Informationen wären toll, die das Begonnene fortsetzen würden. Der Wettstreit sollte der Anfang einer Reise sein“, räumt diese ein.

w3-Finale: Wirtschaftswissen macht Schule

© WJD/Jessica Selig

Das Bundesfinale des Schülerquiz „Wirtschaftswissen im Wettbewerb“ (w³) fand 2025 in Lippe statt – dem Ursprungsort des Wettbewerbs 1986. 25 Finalist:innen aus ganz Deutschland stellten ihr Wissen in Themen wie Unternehmensführung, Globalisierung und Finanzen unter Beweis. Siegerin wurde Elaine Krippl aus Magdeburg. Die IHK Lippe zu Detmold bot dafür einen würdigen Rahmen. In einer Podiumsdiskussion betonten Vertreter: innen der Wirtschafts junioren, wie entscheidend wirtschaftliche Bildung für die Zukunftsfähigkeit junger Menschen ist.

Christoph Grauting von WJ Lippe brachte es auf den Punkt: „Das Quiz hat seine Wurzeln in Lippe – und ist auch heute noch ein großartiges und wichtiges Werkzeug für Schulen, Wirtschaft greifbar zu machen.“

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