Junge Wirtschaft. Starke Zukunft.

„Unsere Positionen im Überblick“

Worum es geht

Überbordende Bürokratie, hohe Steuerlasten, Fachkräftemangel, steigende Arbeits- und Energiekosten, unzureichende Chancen- und Generationengerechtigkeit – all diese Faktoren belasten die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland und setzen junge Unternehmer:innen, die Zukunft der deutschen Wirtschaft, unter Druck. Die junge Wirtschaft fordert daher richtungsweisende politische Entscheidungen, die zukunftsfähige Rahmenbedingungen für Innovations- und Wirtschaftskraft schaffen.

Was wir beobachten

Schwindendes Entrepreneurship:

Unternehmerisches Engagement in Deutschland verzeichnet seit Jahren einen besorgniserregenden Rückgang. Laut dem Report „Unternehmensgründung 2024“ der Deutschen Industrie und Handelskammer (DIHK) befindet sich das Gründungsinteresse auf einem historischen Tiefstand, mit einer Gesamtbewertung von nur 3,6 – „ausreichend“ – für den Standort Deutschland. Dieser deutliche Abwärtstrend im Vergleich zu den Vorjahren spiegelt sich auch in Umfrageergebnissen der Wirtschaftsjunioren Deutschland  wider. Eine überwältigende Mehrheit von 87 Prozent würde demnach von einer Gründung abraten. Als Hauptursachen für diese Zurückhaltung werden ungünstige Rahmenbedingungen, wie der erschwerte Zugang zur Verwaltung, der Mangel an Kapital und die unzureichende Infrastruktur genannt. Zusätzlich werden das hohe persönliche und finanzielle Risiko sowie die enorme Belastung durch Führungsverantwortung immer häufiger als abschreckende Faktoren wahrgenommen, die viele potenzielle Gründer:innen von einer Selbstständigkeit abhalten.

Zunehmender Fachkräftemangel:

Der Fachkräftemangel ist in Deutschland inzwischen ein drängendes Problem. Laut dem „Fachkräftereport 2024/2025“ der DIHK haben 43 Prozent der fast 23.000 befragten Unternehmen Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen – trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind die Industrie sowie zukunftsweisende Sektoren wie Dekarbonisierung, Digitalisierung und Infrastrukturausbau. Ein Hauptgrund für diese Engpässe ist das Mismatch zwischen den benötigten Qualifikationen und den verfügbaren Arbeitskräften. Besonders gefragt sind Fachkräfte mit dualer Berufsausbildung sowie Weiterbildungs- und Hochschulabschlüssen, vor allem im MINT-Bereich. Bis 2030 könnten in Deutschland rund 3 Millionen Fachkräfte fehlen, was die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft erheblich gefährdet. Um dem entgegenzuwirken, fordern Unternehmen Bürokratieentlastungen und eine stärkere Förderung der beruflichen Bildung.

Steigende Arbeits- und Energiekosten:

Die Energiekosten in Deutschland bleiben trotz eines leichten Rückgangs im Jahr 2024 im internationalen Vergleich hoch, besonders im Vergleich zu zentralen Mitbewerbern in Amerika und Asien. Laut der Strompreisanalyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aus März 2025 liegt der durchschnittliche Strompreis für kleine und mittlere Industriebetriebe bei 18,75 ct/kWh. Hohe Energiekosten stellen für ein Industrieland wie Deutschland mit energieintensiven Produktionen eine erhebliche Belastung dar. Darüber hinaus sind laut Eurostat 2024 die Arbeitskosten im Euroraum im Jahr 2024 um 4,7 Prozent und in der EU um 5,2 Prozent gestiegen, was die Wettbewerbsfähigkeit weiter beeinträchtigt.

Lücken im Kinderbetreuungssystem:

Im Jahr 2024 fehlten in Deutschland rund 306.000 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren, was etwa 13,6 Prozent der Kinder in diesem Alter entspricht. Laut dem „Kita-Bericht 2024“ des Paritätischen Gesamtverbands gab es zudem einen Mangel von 125.000 Fachkräften in der Kindertagesbetreuung. Diese Betreuungslücke erschwert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere für unternehmerisch tätige Eltern. Zudem begünstigt das bestehende Steuersystem, insbesondere das Ehegatten-Splitting, die Teilzeitarbeit und hemmt die Erwerbsbeteiligung von Frauen, was die Chancengleichheit einschränkt.

Unvollendeter europäischer Binnenmarkt:

Der europäische Binnenmarkt steht vor großen Herausforderungen. Unternehmen haben zunehmend mit komplexen Anforderungen bei der Abwicklung des Auslandsgeschäfts zu kämpfen, etwa bei der Einfuhr von Rohstoffen. Protektionistische Maßnahmen und eine wachsende Überregulierung innerhalb der EU erschweren den Import und Export von Waren. Diese bürokratischen Hürden führen zu Verzögerungen und belasten die Effizienz sowie Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, was den wirtschaftlichen Wohlstand in Europa gefährdet.

Wir stehen vor großen Aufgaben – und genau deshalb bringen wir uns als junge Wirtschaft für zielgerichtete Lösungen ein. Wir übernehmen Verantwortung und treiben den Wandel aktiv voran.

Constance Kaysser

Bundesvorsitzende 2025

Unsere Positionen

© Getty-Images

Innovation und Gründung

© Getty-Images

Beruf und Familie

© Vision

Digitalisierung

© Getty-Images

Bildung und Fachkräfte

© Getty-Images

Europa und die Welt

© Getty-Images

Energie und Nachhaltigkeit