Der Zielstrebige
Vom Studijob zur Prokura
Schon während seines BWL-Studium jobbte Thajgoro bei „Per Naturam“, damals einem kleinen Familienbetrieb mit 15 Mitarbeitenden für pflanzliche Futterergänzungsmittel. Neun Jahre später zählt das Team fast 100 Beschäftigte. Thajgoro, der im Einkauf begann, leitet diesen heute und ist zudem Prokurist. „Meine Chefs haben mir immer geholfen, dazuzulernen und mich weiterzuentwickeln“, erzählt er. Die familiäre offene Art hat den Betriebswirt von Beginn an begeistert. „Wer hier anfängt, verschließt sich gar nicht erst.“ Der gute Austausch mache die Arbeit wirklich besonders. Das überwiegend weibliche Team ist sehr international, auch Menschen mit russischen und ukrainischen Wurzeln arbeiten hier partnerschaftlich nebeneinander.
Was Diversität für Thajgoro bedeutet
Thajgoros Eltern stammen aus Sizilien, er selbst ist waschechter Münsterländer. Er fühlt sich als Deutscher, auf die Staatsangehörigkeit hat er verzichtet. „Für mich ist das nur ein Papier“, sagt er. „Ich bin Europäer und habe in Deutschland nahezu die gleichen Rechte.“ Doch seine Erfahrungen in Sachen Nationalität sind gemischt. In vielen Unternehmen werde man auf seine Herkunft reduziert, sagt er. Unbedachte Witze über Italiener oder Mafia-Klischees steckt er weg, aber sie verletzen ihn. Umso mehr setzt er sich gegen Ungerechtigkeit ein. Auch als WJD-Kreisvorsitzender im Hunsrück nutzt er seine Möglichkeiten, fördert zum Beispiel durch Veranstaltungen mehr Verständnis füreinander. Er ist sich sicher: „Wenn man alle anderen wirklich mal zu Wort kommen lässt, ändert das oft den eigenen Blickwinkel.“