Der Junge ist involviert

Tobias ist noch keine elf Jahre, als sein Großvater ins Krankenhaus kommt und sich deshalb nicht mehr um das Gewächshaus kümmern kann. Ein netter Enkel würde in so einem Fall vielleicht das Gießen anbieten, aber Tobias ist nicht nur nett, sondern vor allem schlau: Er baut einfach eine Bewässerungsanlage mit Steuerungselement von Siemens, die das Ganze automatisch erledigt. Lösungen finden, die ihn selbst überflüssig machen: Als Experte für Systemintegration und das Internet der Dinge ist das bis heute sein Antrieb.

Tobias’ Lebenslauf liest sich auf den ersten Blick relativ normal, bis man anfängt nachzurechnen: geboren 1992, erster Programmierjob 2007. Während andere mit fünfzehn Zeitungen austragen oder den Rasen der Nachbarn mähen, übernimmt Tobias in diesem Alter bereits relevante Aufgaben in mehreren Software-Unternehmen seiner Heimatstadt Göppingen. Bald hat er in der Branche seinen Spitznamen weg: Da sei „der Junge“ wieder involviert gewesen, heißt es dann nur. Eines der Projekte führt ihn sogar ins Ausland. Dass der minderjährige Programmierer noch nicht alt genug ist, um alleine nach Bratislava zu fliegen und deshalb von einem Kollegen begleitet werden muss, ist ihm damals peinlich, heute findet er es witzig.

© Tobias Fröhner

Er zieht’s durch

Das Programmieren hat Tobias sich übrigens selbst beigebracht, die ersten Schritte lernt er als Siebtklässler in der Homepage-AG seiner Schule. Schnell merkt er, dass ihm die Sache leichtfällt: „Kannst du eine Programmiersprache, kannst du alle“, sagt er heute, nimmt aber Rücksicht auf jene, die in dieser Hinsicht eher Analphabeten sind. „Wie nerdig darf ich werden?“, fragt er zwischendurch immer wieder höflich.

Mit achtzehn gründet Tobias schließlich sein erstes Unternehmen – und zwar ziemlich genau mit achtzehn. „Ich hab‘ am 12. November Geburtstag, am 01.12. war ich beim Notar“, erzählt er. Nach dem Abi (Einser-Schnitt, was sonst?) beginnt der junge Gründer an der TUM School of Management in München einen Bachelor in Management & Technology. Bald arbeitet er jedoch so viel für sein Unternehmen, dass ihm zum Studieren die Zeit fehlt. Eingeschrieben ist er zwar immer noch, die Uni von innen gesehen hat er aber schon länger nicht mehr.

Er will kein Denkmal

Dass er seit 2015 die Zeit findet, sich bei den Wirtschaftsjunioren zu engagieren, ist also ein großes Glück. Mittlerweile ist er im Bundesvorstand für das Ressort Unternehmertum zuständig und kümmert sich als Sonderbeauftragter besonders intensiv um die neue WJD-Plattform. Website-Templates für die Kreise, ein Community-Bereich, Online-Konferenzen – vieles wird neu und besser und einfacher (siehe Infokasten!). Wann kommt die Plattform denn eigentlich, Tobias? „Vorgestern“, sagt er und grinst. Tatsächlich ist noch ein bisschen was zu tun, bald will er sich nochmal zwei Wochen nur für dieses Projekt Zeit nehmen. Es ist ihm wichtig, dass das alles ordentlich und vor allem nachhaltig gemacht wird. „Ich will mir damit kein Denkmal setzen. Ich will mich überflüssig machen“, sagt Tobias und der Gedanke kommt auf, dass die Plattform auch so eine Art Bewässerungsanlage ist, die den Verband noch gedeihen lässt, wenn er irgendwann mal nicht mehr dabei ist.

Noch bleibt Tobias den Wirtschaftsjunioren aber erhalten, 2023 würde er gern den Bundesvorsitz machen. „Bevor ich bei den Wirtschaftsjunioren war, konnte ich nicht vor 500 Leuten reden“, antwortet er auf die Frage, warum er das eigentlich alles macht, warum er sich so einbringt. Es gehe nicht ums Geschäft, der Verband fördere vor allem die Persönlichkeitsentwicklung, man könne hier Verantwortung übernehmen, erklärt er. Die Gelegenheit dazu ergab sich zuletzt bei der Landeskonferenz der Wirtschaftsjunioren Baden-Württemberg, die der Kreis Göppingen 2019 ausrichtete. Dass es neben Soft Skills aber noch einen weiteren Pluspunkt gibt, den das Engagement bei den Wirtschaftsjunioren mit sich bringt, wird ihm bei einer anderen Großveranstaltung bewusst. Ebenfalls 2019 organisierte er die Nacht der Ausbildung in Göppingen mit, zu der über 1.500 Schülerinnen und Schüler kamen. „Wir haben einfach eine sehr große Reichweite“, sagt Tobias. „Zusammen können wir wirklich etwas bewegen.“ Gut, dass der Junge hier involviert ist.

Das Projekt „Mitgliederdatenbank“ befindet sich in der heißen Phase: Nach dem erfolgreichen Abschluss der Vereinbarung zur gemeinsamen Verantwortung haben wir im August Eure Daten in das neue System übertragen. Nun fehlt nur noch die finale Abnahme durch unseren Datenschützer. im Laufe des Septembers bekommt Ihr eine E-Mail. Hier müsst Ihr unbedingt aktiv werden! Setzt Euer Passwort und prüft, ob Eure Angaben korrekt sind. Eine ganz wichtige Neuerung: Zukünftig meldet Ihr Euch mit Eurer E-Mail-Adresse anstatt der Mitgliedsnummer an. Solltet Ihr in mehreren Kreisen Mitglied sein, habt Ihr nur noch ein Profil.

Das neue Intranet ist Schnittstelle zu zahlreichen Services rund um Eure Mitgliedschaft bei den Wirtschaftsjunioren Deutschland. Hier findet Ihr aktuelle Informationen rund um den Verband, könnt aber auch Anträge wie beispielsweise für Ehrungen stellen. Zudem bietet Euer neues Profil die Basis für viele Dienste, die per Single-Sign-On angebunden sind. Dazu zählen Confluence oder die neue WJD Community. Ebenso könnt Ihr Eure Abonnements verwalten oder Mehrwert-Services wie Corporate Benefits nutzen!

Übrigens: Wenn Ihr von anderen Junioren gefunden werden möchtet, stellt Eure Datenfreigabe auf „Verband“ – denn ein Netzwerk funktioniert nur gemeinsam!