Die Zukunft in den Planeten
Dr. Christof Niederwieser bietet mit seinem Unternehmen AstroManagement astrologische Unternehmensberatung an. Wir haben mit ihm über den Zusammenhang zwischen Planetenkonstellationen und unternehmerischen Entscheidungen gesprochen.
Interview von Kristina Kastner
Lieber Christof, was haben Wirtschaft und Astrologie miteinander zu tun?
Astrologie ist im Grunde die erste universelle Systemtheorie der Menschheit. Man kann Astrologie auf alles anwenden, das einen Zeitpunkt hat, um in die Tiefenstruktur von diesem Zeitpunkt einzudringen und ihn in seinen Zusammenhängen zu verstehen. Einer der Ursprünge war die Anwendung in der Medizin. Man kann Astrologie auch auf weltpolitische Ereignisse anwenden. Erst relativ spät, im fünften Jahrhundert vor Christus, hat man angefangen, Astrologie auch auf Menschen, auf Einzelpersonen anzuwenden.
Man kann Astrologie extrem gut mit Wirtschaft kombinieren. Denn im Grunde geht es darum, was sich auf der Kollektivebene entwickelt. Also: Was gibt es für Entwicklungen im Zeitgeist, die jetzt aktuell und die nächsten Jahrzehnte prägend sind? Ich verwende dieses Wissen in erster Linie für die Strategieberatung, in Szenarien und Trendprojektionen. Überall dort, wo es um den ganzen Bereich Personal geht, und auch im Marketing und Branding. Mir geht es darum, dass Menschen ihre Talente verwirklichen können, im Team alles besser ineinandergreift, alle mit mehr Freude an ihren Projekten arbeiten.
Wie beeinflussen Planetenkonstellationen denn unser Leben und unsere Entscheidungen?
Astrologie ist ein Indikatorsystem, im Grunde wie eine Uhr. Da gibt es kein Ursache-Wirkungs-Prinzip. Wenn der Uhrzeiger auf 0 Uhr steht, dann zeigt die Uhr ja nur an, dass jetzt die Sonne gerade am tiefsten Punkt unter der Erde steht. Aber es ist nicht so, dass die Uhr auf 0 Uhr springt und plötzlich geht die Sonne unter. Astrologie beeinflusst nicht, sie zeigt an.
Du hast Internationale Wirtschaftswissenschaften studiert, hast über „Prognostik in Magie & Moderne“ promoviert, warst in der Musikbranche auf Managementebene unterwegs. Dann hast Du Dich mit Deinem Unternehmen „AstroManagement“ ganz der Astrologie verschrieben. Erzähl uns doch mal, wie es dazu kam.
Wenn man an die Universität geht, denkt man ja, dass man da so richtig handfestes, geballtes Wissen erlernt. Im Laufe des Studiums habe ich festgestellt: Das ist ja im Grunde ein mit Zahlengerüsten und Formeln getarntes Spekulationsgebäude. Ich habe dann angefangen, mich dafür zu interessieren, wo die Dinge herkommen. Zum Beispiel diese Persönlichkeitsmodelle im Personalbereich. Da gibt es also vier oder acht oder sechs Typen und je nach dem, welcher Typ du bist, bist du dann eher der Controller oder der Manager oder der Vertriebler. Diese Modelle haben ihre Wurzeln in der Antike – und zwar in Denkmodellen wie der griechischen Temperamentlehre. Da geht es um die klassischen Elemente: Erde, Feuer, Wasser, Luft. Also habe ich angefangen, diese Modelle zu vergleichen. Zunächst Persönlichkeitsmodelle im kulturhistorischen Vergleich. Später habe ich mir zum Beispiel die Zusammenhänge zwischen der babylonischen Leberschau und der modernen technischen Chartanalyse im Börsenbereich angeschaut. Es ist ja so: Die Wissenschaft von heute ist der Aberglaube von morgen. Was wir heute als Magie sehen, das war vor hunderten von Jahren – in unserem oder einem anderen Kulturkreis – der wissenschaftliche Mainstream.
Astrologie war lange nur ein Hobby von mir. In meiner Zeit im Management habe ich aber angefangen, mich stärker für die Zusammenhänge zwischen Astrologie und Management zu interessieren. Am Anfang habe ich vor allem empirisch gearbeitet und habe eine riesige Datenbank aufgebaut – mit mittlerweile über 50.000 Geburtsdaten, Ereignisdaten, Patentanmeldungen, Daten von Firmengründungen und vielen anderen Daten. Aus meinen eigenen Erfahrungen im Management und diesen Daten habe ich AstroManagement entwickelt, um einen Weg zu finden, astrologische Daten mit Mehrwert für Unternehmen einsetzen zu können.
Angenommen, ich lasse mich als Unternehmerin von Dir beraten. Was erwartet mich? Bekomme ich konkrete Handlungsanweisungen?
Unternehmer zu sein heißt ja immer, unter unsicheren Voraussetzungen Entscheidungen treffen zu müssen. Ein Horoskop zeigt kommende Entwicklungen und Handlungskorridore auf. Also zum Beispiel sehen wir, dass eine Kontraktionsphase beim Unternehmen kommt. Dann fängt man vorbeugend an, mit den Investments vorsichtiger umzugehen, eher Kosten abzubauen. Dann wird das vielleicht eine wichtige und sogar angenehme Phase der Reduktion, in der man sich wieder aufs Wesentliche besinnt. Aber wenn man diese Entwicklung vorher nicht kennt, dann baut man davor möglicherweise noch eine Lagerhalle – und ein Jahr später bricht der Umsatz um 30 Prozent ein.
Es ist in meinen Beratungen nicht so, dass da ein Unternehmer mit einem Katalog von Fragen sitzt, und dann sage ich: ja, nein, in drei Monaten, in fünf Jahren. Es geht darum, die Entwicklungen in den nächsten zwei Jahren zu zeigen. Das ist meistens der Horizont, mit dem man sich beschäftigt. Und dann fragen wir: Welche Handlungsstrategien braucht der Unternehmer oder die Unternehmerin, um diese Entwicklungen bestmöglich zu bewältigen.
Wie kann ich unseriöse Astrologie aus Klatschzeitschriften von seriöser astrologischer Beratung unterscheiden?
Horoskope, wie wir sie aus den Klatschzeitschriften kennen, sind reine Unterhaltung. Diese Horoskope auf Basis von nur zwölf Sternzeichen sind im Übrigen eine relativ neue Entwicklung. Das ist erst vor 100 Jahren in Großbritannien erfunden worden, weil man gemerkt hat: Die meisten Leute kennen gar nicht ihre genaue Geburtsuhrzeit, die ja sehr, sehr wichtig ist. Und was ist der Faktor, den jeder weiß? Der Geburtstag. Astrologisch gesehen bleibt so nur noch die Sonne übrig. Damit lassen sich keine seriösen Horoskope erstellen.
Wenn man auf der Suche nach einem guten Astrologen ist, kann man erstmal in der astrologischen Szene recherchieren. Da gibt es Fachzeitschriften und Kongresse und Vorträge. Und dann empfehle ich, die Person eine Weile zu beobachten, über Blogs oder YouTube-Kanäle, um herauszufinden: Macht die Person vielleicht nur gutes Marketing und macht das wirklich Sinn, was er oder sie sagt.
Warum sollte ich ab heute der Astrologie in meinem Leben oder meinem Unternehmen mehr Platz einräumen?
Weil Astrologie sehr, sehr gut die kommenden Zeitgeistentwicklungen aufzeigen kann. Wir befinden uns jetzt am Anfang der Luftepoche, hinter uns liegt die Erdepoche. Die ging von 1800 bis 2020 und war geprägt von der materialistischen Konsumgesellschaft. Relativ berechenbar mit linearen Entwicklungen. Die Luftepoche geht bis ungefähr 2150 und führt von der Materie zum Geist. Das heißt, da geht es vor allem um Information, um Ideen. Das ist eine Zeit, die viel volatiler und unberechenbarer ist und in der Entwicklungen exponentiell sind.
Astrologie ist ein Fernrohr in die Zukunft. Mit ihrer Hilfe kann ich schauen, wie ich meine Begabungen und Talente am Fluss des Zeitgeistes aktuell halten kann. Also wenn jemand eine Stärke darin hat, mit Menschen zu arbeiten, dann wird er die immer haben und dann hätte er die auch vor 500 Jahren schon gehabt. Aber was für Werkzeuge braucht er, um diese Stärke zu entfalten? Was gibt es für Berufsbilder, was gibt es vielleicht für digitale Hilfsmittel, um ihm die Arbeit zu vereinfachen? Astrologie kann supergut aufzeigen, wie beides zusammenfließt.