Hidden Champions

Von der Marktnische ins Rampenlicht – Teil 1

Mittelständische Unternehmen erobern in ihrer Branche die Weltspitze und leisten einen entscheidenden Beitrag zu Export und Wohlstand unseres Landes. Doch ihre herausragenden Erfolge bleiben oft von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt. Auf dieser Seite rücken wir deshalb Wirtschaftsjunior:innen ins Rampenlicht, die mit Know-how und Innovationskraft ihren Platz im globalen Wettbewerb behaupten. Dieses Mal mit den Wirtschaftsjuniorinnen Dorothee Flötotto und Christine von Rüden von den WJ-Arnsberg.

© Christoph Meinschäfer

Steckbrief zum Unternehmen

Unternehmen: Sauerländer Spanplatten GmbH & Co. KG
Gründungsjahr:
1951 in Arnsberg
Industriezweig:
Holzwerkstoffindustrie
Produkt:
innovative Holzwerkstoffe für moderne Innentüren und Verpackungslösungen
Standort(e):
Arnsberg (Hauptverwaltung & Produktion) und Gotha (Produktion & Service Center)
Anzahl Beschäftigte:
rund 420 Mitarbeitende

Dorothee Flötotto (41 Jahre, links im Bild) und Christine von Rüden (38 Jahre) sind beide geschäftsführende Gesellschafterinnen der Sauerländer Spanplatten GmbH & Co. KG. Die Wirtschaftsjuniorinnen aus Arnsberg sind gemeinsam in dritter Generation die Unternehmensnachfolge angetreten und geben im Interview spannende Einblicke in ihre Branche und aktuelle Herausforderungen.

1. Was unterscheidet Euch von Mitbewerber:innen?

Bei klassischen Spanplatten, wie man sie aus der Möbelherstellung oder dem Baumarkt kennt, handelt es sich um Flachpressplatten. In der Türenindustrie hingegen setzen führende Hersteller auf unsere Strangpressplatten. Diese bieten zahlreiche Vorteile als Türeinlagen: maximierte Effizienz durch optimalen technischen und wirtschaftlichen Materialeinsatz – insbesondere bei Röhrenspanplatten –, extreme Dickengenauigkeit, hohe Belastbarkeit sowie garantierte Langlebigkeit. Da sie zudem ein deutlich geringeres Verzugsverhalten aufweisen als herkömmliche Türeinlagen und für bessere Schalldämmung und erhöhte Feuerwiderstandsdauer sorgen, sind sie in einem Großteil der Wohnungs-, Büro- und Hoteltüren verbaut. Als Weltmarktführer beliefern wir Kunden in über 80 Ländern – 100 Prozent „Made in Germany“.

2. Was ist aktuell die größte Herausforderung für Euer Unternehmen?

Die aktuell größte Herausforderung ist die Sicherstellung unserer Holzversorgung. Durch den Klimawandel sind großflächige Schäden in den Wäldern entstanden. Dies führt zu einer geringeren Verfügbarkeit und höheren Preisen bei Sägenebenprodukten und Industrieholz aus dem Forst, die wir zur Herstellung unserer Produkte beziehen. Außerdem verursacht die Förderung der Holzenergie eine Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der stofflichen Verwertung.

3. Welche Maßnahmen können zur Verbesserung beitragen?

© Christoph Meinschäfer

An unserem Standort in Gotha errichten wir zurzeit eine Anlage zur Reinigung und Wiederverwertung von Altholz, die wir bis Ende des Jahres in Betrieb nehmen werden. Somit werden wir zukünftig auch Altholz in unserer Produktion verwenden können. Wir schenken dem Rohstoff Holz dadurch ein weiteres Produktleben und gehen den nächsten, wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.

4. Welchen Wert hat das Unternehmen für Eure Region?

Als typisch mittelständischer Familienbetrieb in dritter Generation schaffen wir insgesamt 420 Arbeitsplätze in Arnsberg und Gotha. Jungen Menschen bieten wir vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten in familiärer Atmosphäre.

5. Welche Rolle spielen Netzwerke wie die Wirtschaftsjunioren für Eure persönliche und unternehmerische Weiterentwicklung?

Durch das Netzwerk der Wirtschaftsjunioren können wir uns mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern austauschen. Wir inspirieren uns gegenseitig, beratschlagen uns bei schwierigen Fragen und können von den Erfahrungen des jeweils anderen profitieren.

Hidden Champions Teil 2


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