Bildung ist der Schlüssel
Bildung ist der Schlüssel zu Chancengerechtigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe. Mehr noch: Bildung öffnet Türen, ermöglicht Chancen und macht uns mündig. So ist „Hochwertige Bildung“ auch ein eigenes Nachhaltigkeitsziel der UN, das SDG 4. Dass es hierzulande nicht immer rosig bestellt ist um die (schulische) Bildung, zeigt eine im März veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung: Im Jahr 2021 haben 47.500 und damit etwa sechs Prozent der gleichaltrigen Schülerinnen und Schüler die Schullaufbahn gänzlich ohne Schulabschluss beendet. Diese Jugendlichen tun sich – natürlich! – schwer, den Anschluss zu behalten. Rund 70 Prozent, so die Studie, bleiben ohne Ausbildungsplatz. Das Fazit des Autors der Studie, Bildungsforscher Prof. Dr. Klaus Klemm: Angesichts des Fachkräftemangels darf sich Deutschland solche Zahlen nicht weiter leisten. Und außerdem, finde ich, können wir es uns als Gesellschaft nicht leisten, diese Menschen zurückzulassen und damit faktisch von wirtschaftlicher Teilhabe auszuschließen.
Ein Bildungsthema, das in meinen Augen viel mehr Aufmerksamkeit verdient, ist die ökonomische und finanzielle Bildung. Umso mehr freue ich mich, dass wir als Wirtschaftsjunioren Deutschland seit diesem Jahr Mitglied im Bündnis ökonomische Bildung sind. Unter dem Motto „Voneinander lernen, Miteinander gestalten“ hat sich das Bündnis vorgenommen, auf allen Ebenen zur Stärkung der Ökonomischen Bildung beizutragen. Im Folgenden möchte ich mit Euch einen Blick darauf werfen, was wir Wirtschaftsjunioren in diesem Bereich bereits tun und was auch die Politik zu diesem Thema plant.
Sven Schumann, Co-Vorsitzender des Vorstands des Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland:
Bundesweit aufgestellt, regional verankert. Die Wirtschaftsjunioren passen perfekt zum Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland. Durch die Kooperation mit vielen Schulen in ganz Deutschland leisten die Wirtschaftsjunioren einen wertvollen Beitrag zur Ökonomischen Bildung und stellen für die Schülerinnen und Schüler wichtige und authentische Bezüge zur Arbeitswelt her.
Mehr Infos zum Bündnis Ökonomische Bildung:
Was wir Wirtschaftsjunioren tun
Auf Bundesebene: w3
Bundesweites Wirtschaftsquiz für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9. Die nächste Runde startet nach den Sommerferien! Besonderes Highlight: Das Bundesfinale mit buntem Rahmenprogramm.
Mehr Infos:
Auf Landesebene: DigiDay, WJ Sachsen-Anhalt
Einen ganzen Tag lang dreht sich in Sachsen-Anhalt alles um das Thema Digitalisierung: Medienkompetenz, dreidimensionale Arbeitswelten und Ausbildungsberufe 4.0 stehen im Mittelpunkt. Auch in diesem Jahr wieder – nähere Infos werden bald bekanntgegeben!
Mehr Infos:
Auf Kreisebene: #wjWorkLabChallenge, WJ Dresden
Schüler:innen ab der 9. Klasse und Unternehmensvertreter:innen kommen für 1,5 Tage zu einem Ideenworkshop zusammen. In entspannter Atmosphäre werden Ideen und Herausforderungen auf Augenhöhe entwickelt, mit der Frage: Wie sieht die Arbeit von morgen aus? Am Ende entstehen bei diesem interaktiven Workshop konkrete, zukunftsweisende Prototypen der zukünftigen Arbeitswelt.
Mehr Infos:
Was die Politik plant
Gemeinsames Statement des Bundesministeriums der Finanzen und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung:
Finanzielle Bildung ist ein wichtiger Teil der Allgemeinbildung. Sie ist notwendig, um fundierte Finanzentscheidungen treffen und um individuellen finanziellen Wohlstand erreichen zu können. Finanzielle Bildung ist somit eine Grundvoraussetzung für kompetente ökonomische und gesellschaftliche Teilhabe.
Grundlegendes Wissen über finanzielle Zusammenhänge und Produkte befähigt Bürgerinnen und Bürger, ihr ökonomisches Umfeld einzuschätzen, sich in diesem Umfeld verorten und auf dieser Basis potenzielle Erträge und Risiken verantwortlich abwägen zu können. Selbstbestimmte Entscheidungen können so besser getroffen werden. Die individuelle Lebensführung wird erleichtert, denn finanzielle Bildung hilft dabei, individuelle Risiken zu vermeiden und persönliche Chancen zu nutzen. Solides Wissen zu finanziellen Fragen befähigt Menschen auch, sich mit komplexeren Fragen der Vermögensbildung auseinanderzusetzen; es ermöglicht etwa, in der jeweiligen Lebenssituation, von der Jugend bis ins hohe Alter, sinnvolle Anlage-, Kredit- und Versicherungsentscheidungen zu treffen. Das schafft Chancen für individuellen Aufstieg und Erwerb von Vermögen.
Studien zeigen jedoch, dass es im Bereich der finanziellen Bildung in Deutschland Nachholbedarf gibt. Daher wollen wir – BMF und BMBF – die finanzielle Bildung und damit die Finanzkompetenz in Deutschland verbessern. Wir wollen dazu beitragen, dass jede Bürgerin und jeder Bürger kluge, informierte Entscheidungen über die eigenen Finanzen treffen kann. Das ist für uns auch eine Frage der Chancengerechtigkeit.