„Vorleben, was wir fordern“
Liebe Wirtschaftsjuniorinnen und Wirtschaftsjunioren,
in den vergangenen Monaten habe ich oft darüber nachgedacht, was uns als junge Wirtschaft glaubwürdig macht. Unsere Forderungen an die Politik sind wichtig. Entscheidend ist aber, ob wir das, was wir einfordern, auch selbst leben. Nur dann nehmen uns Politik, Medien und Gesellschaft als verlässliche Stimme wahr.
Beim Thema Vereinbarkeit durfte ich das in diesem Jahr sehr konkret erleben. Viele von euch wissen, wie herausfordernd es ist, Unternehmertum, Ehrenamt und Familie unter einen Hut zu bringen. Ich habe mich bewusst entschieden, offen mit meiner eigenen Situation umzugehen und Vereinbarkeit sichtbar zu machen. Die Resonanz aus Politik und Verband war deutlich: Wenn wir ehrlich zeigen, wie wir arbeiten und leben, entsteht Vertrauen. Ein zentraler Baustein, um Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu schließen und Lösungen zu schaffen, die tragen. Der Blick auf die aktuelle Regierung zeigt, wie fehlendes Vertrauen ausbremst, wo dringend Entscheidungen getroffen werden müssen.
Diese Ausgabe der Jungen Wirtschaft ist ein Beleg dafür, wie stark unser Netzwerk ist, wenn es um Verantwortung geht. Im Schwerpunkt Unternehmensnachfolge kommen viele Wirtschaftsjuniorinnen und Wirtschaftsjunioren zu Wort, die den Schritt in die Nachfolge planen oder bereits gegangen sind. Sie führen Betriebe weiter, entwickeln neue Geschäftsmodelle und sichern Arbeits- sowie Ausbildungsplätze. Sie machen sichtbar, wie viel Potential in der Nachfolge steckt und wie viel Freiraum für eigene Ideen neben dem Fortführen bleibt (S. 6 ff.).
Besonders freue ich mich über die praxisnahen Beiträge. Wirtschaftsjuniorin Janna Harbaum erklärt, welche Schritte es für eine gelungene Nachfolge braucht und wo typische Stolpersteine lauern (S. 12/13). Im Interview verrät Wirtschaftsjunior und Nachfolger Fabian Biastoch, was es bedeutet, wenn ein Unternehmen vor Ort bleibt. Hier geht es nicht nur um Bilanzen, sondern um Ausbildungsplätze, Vereinsleben und die Zukunft ganzer Gemeinden. Genau dort zeigt sich, wie eng unternehmerische Verantwortung und gesellschaftlicher Zusammenhalt miteinander verbunden sind (S. 14/15).
Lasst uns seine Geschichte als Einladung verstehen: Wenn wir als Wirtschaftsjuniorinnen und Wirtschaftsjunioren weiterhin unsere Forderungen im eigenen Handeln glaubwürdig unterfüttern, bleiben wir DIE starke Stimme der jungen Wirtschaft.
Ich wünsche Euch allen schöne Festtage und danke Euch für Euer Engagement in diesem Jahr!
Mit herzlichen Grüßen
Eure
Constance Kaysser
Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschland
Weiter Beiträge zum Thema
Editorial: Mut und Magie
Editorial: Mut und Magie ...
Editorial: Warum möchten Sie hier arbeiten?
Editorial: Warum möchten Sie hier arbeiten? ...
Verbindungen schaffen Innovationen und Zukunftsmut
Verbindungen schaffen Innovationen und Zukunftsmut ...