Das Erfolgsrezept

Folge 12

Marc Strobel

WJ Esslingen/ASR GmbH

Man nehme:

  • Ein unvergessliches Ereignis
  • Schicksalhafte Begegnungen
  • Den richtigen Zeitpunkt
  • Einen guten Mentor
  • Kapitalstarke Investoren
  • Mut und jugendlichen Leichtsinn
  • Ein halbVOLLES Glas als Grundeinstellung

Warum Marc gegründet hat? Das hat mit einem unvergesslichen Erlebnis zu tun: „2016 fuhr ich nach einem Projekt in Berlin mit einem Mietwagen gen Süden. Es war Nacht und wenig Verkehr. Den Vorteil der deutschen Autobahnen nutzte ich daher voll aus: Linke Spur – Podcast rein – gib ihm! Zwei Stunden später und vertieft in den spannenden Podcast fängt das Auto plötzlich an zu blinken und zu piepen. Einen Augenblick später folgt die Vollbremsung: Von 180 auf null! Ich bin zu Tode erschrocken. Doch wieso hat mein Fahrzeug eine Notbremsung gemacht? Es hat kurz gedauert, aber dann habe ich im Dunkeln ein Fahrzeug ohne Licht nur 50 Meter vor mir entdeckt. Es war ein Stauende. Danke Notbremsassistent!“

Zu dem Zeitpunkt hat Marc in einer Agentur für die Porsche AG Rennsimulatoren produziert. Als ein Jahr später ein Porsche- Mitarbeiter mit der Idee auf ihn zukam, diese Simulatoren auch für die Entwicklung von Fahrassistenzsystemen einzusetzen, war ihm sofort klar, welches Potenzial darin steckt. Gemeinsam starten sie 2020 die Firma aSR mit der Vision, Fahrassistenzsysteme und autonomes Fahren in einer sicheren „virtuellen Testfahrt“ erlebbar zu machen. Heute bietet aSR nicht nur Fahrsimulatoren für Fahrzeugentwickler, Autohäuser und Erlebniszentren, sondern auch Softwarelösungen rund um das Thema Fahrsimulation.

Start-Up ist wie Achterbahn fahren…
…auf jeden Erfolg kommt ein Rückschlag. Wir standen schon mehrfach vor scheinbar unlösbaren Aufgaben und fragten uns: „Sollen wir aufhören?“ Ein Mentor hat mir damals einen Rat gegeben: „Wenn du nicht weiterweißt, frage dich: Was ist das Schlimmste, was passieren kann? Und wenn das nicht dein Tod ist, gibt es immer einen Ausweg.“

Vitamin B hilft
Nach Kündigung meiner Anstellung blieben mir nur meine Erfahrung und ein paar wenige Kontakte. Doch einer dieser Kontakte unterstützte unsere Idee mit vollem Einsatz. Sein umfangreiches Netzwerk öffnete in den folgenden Monaten Türen und Tore. Diese Erfahrung hat mir das Potenzial eines Netzwerks bewusst gemacht und mich zu den WJ gebracht.

Business ist wichtig. Der Mensch ist wichtiger.
Die erste Kündigung werde ich nie vergessen. Sie war unsere erste Angestellte, extra aus Indien nach Deutschland gekommen und einfach eine tolle Person. Aber wir konnten Sie nicht weiterbeschäftigen. Wir saßen uns gegenüber, ich sprach die Kündigung aus und hab ihr meine Unterstützung bei der Jobsuche angeboten. Innerlich war ich zerrissen. Sie hat geweint und ist gegangen. Am nächsten Tag hat sie ihr Zeugnis erhalten. Zwei Wochen später stand sie freudestrahlend im Büro. Sie hatte einen neuen Job! Ich habe mich so sehr für sie gefreut und gefragt, wie sie das so schnell geschafft hat. Sie sagte: „Dank eurer Referenz.“ Mein Learning: Auch wenn Business wichtig ist und sich alles um KPIs dreht, bleiben Menschen das Wichtigste.

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