Unternehmensnachfolge durch Frauen

Die Zeiten der Monarchie sind in Deutschland längst passé. Doch bei der Übernahme des Familienbetriebs gilt offenbar weiter das ungeschriebene Gesetzt des erstgeborenen Sohnes: Der Frauenanteil bei Unternehmensübernahmen liegt hierzulande gerade einmal bei rund 18 Prozent!

Dass es auch anders geht, zeigen viele positive Beispiele bei den Wirtschaftsjunioren Deutschland. Unsere Bundesvorsitzende Denise Schurzmann trat beispielsweise bereits im Alter von 26 Jahren die Nachfolge im Familienbetrieb für Industrieschaltanlagen an – einer vermeintlichen Männerdomäne.

Und Denise ist nicht allein: Wir haben mit sechs jungen Unternehmerinnen bei den WJ gesprochen, die im Familienbetrieb erfolgreich Ihre Frau stehen: Warum haben Sie sich für die Nachfolge entschieden? Und was machen Sie vielleicht anders als Ihre Eltern? Wir geben einen Einblick!

Denise Schurzmann: Die Optimistin

Nach der Übernahme bin ich als junge blonde Frau anfangs vielen Vorurteilen begegnet. Aber was Dich nicht umwirft macht Dich stärker!

Susanna Becker: Die Change Managerin

Für mich war die Nachfolge eine kulturelle Umstellung vom Start-Up-Leben. Aber in unserem Familienunternehmen gab es einen Generationenwechsel und ich konnte ‚mein Team‘ finden.

Nicole Erdmann: Das Improvisationstalent

Erst ist mein Vater erkrankt und dann kam Corona. Wir mussten bei meiner Nachfolge viele Prozesse neu aufsetzen, und Verantwortungsbereiche der Mitarbeitenden neugestalten.

Anna Meusert: Die Quereinsteigerin

Meine größte Herausforderung bei der Nachfolge war die Einarbeitung in das doch vollkommen andere Umfeld – von der Bank ins Handwerk. Im Betrieb setze ich stärker auf Digitalisierung in allen Bereichen.

Caroline Weis: Die Teamplayerin

Zwei Generationen haben zwei unterschiedliche Meinungen. Das Einbeziehen in Entscheidungsprozesse, die Übertragung von Verantwortung und das Delegieren von Aufgaben, sind mir beim Thema Mitarbeiterführung besonders wichtig.

© Dennis Möbus

Saskia Jungermann: Die Allrounderin

Mir sind Traditionen wichtig. Die möchte ich durch meine Bewunderung und meinen Stolz darüber, was meine Familie in über 50 Jahren aufgebaut hat, gerne erfolgreich weiterleben.